Schon wieder!
Wagner-Kämpfer Medwedew in Norwegen verhaftet
Norwegens Polizei hat den Ex-Wagner-Kämpfer Andrej Medwedew verhaftet. Der frühere Soldat hatte im Jänner illegal die Grenze von Russland nach Norwegen überquert und dort um politisches Asyl angesucht.
Der Russe erlangte mit seiner spektakulären Flucht und öffentlichen Kritik an der berüchtigten Wagner-Truppe internationale Bekanntheit. Nun meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Medwedews Anwalt Brynjulf Risnes, dass der Mann versucht habe, illegal die Grenze von Norwegen nach Russland zu passieren.
Es sei in dem Zusammenhang ein Missverständnis aufgetreten, merkte der Verteidiger demnach an. Der ehemalige Wagner-Söldner habe sich der Grenze nicht genähert, sondern lediglich die Stelle gesucht, wo er im Jänner das Land betreten habe. „Sie haben ihn aufgehalten, als er mit dem Taxi unterwegs war. Er hat sich nie der Grenze genähert … Er hatte nicht vor, die Grenze zu überqueren“, schilderte Risnes.
Angst vor Auslieferung an Ukraine
Die norwegische Online-Zeitung „The Barents Observer“ führt hingegen an, dass Medwedew nach Russland zurückkehren wolle, da er sich dort sicherer fühle - er fürchte seine Auslieferung an die Ukraine. Das habe er gegenüber einem Korrespondenten des Medienhauses angegeben. Im Februar hatten norwegische Medien berichtet, dass die Ukraine die Auslieferung des Russen erwäge.
Nach seiner Ankunft in Norwegen Anfang des Jahres hatte Medwedew „aus Angst um sein Leben“ um Asyl gebeten. Er hatte miterlebt, wie russische Gefangene, die an der Front in der Ukraine im Einsatz waren, von den eigenen Leuten misshandelt und getötet wurden, und darüber berichtet. Laut dem Menschenrechtsprojekt Gulagu.net hatte er sich zudem öffentlich von dem Krieg, den „dummen Befehlen“ an der Front sowie der Willkür der Militärführung frustriert gezeigt.
In Russland nicht sicher
Im Mai hatte der Soldat in einem auf YouTube geposteten Video den Wunsch geäußert, in seine Heimat zurückzukehren. Es sei ihm klar, dass er sein Leben aufs Spiel setze. Er sei „eine Art Bub in einem großen Spiel“, mit dem er nicht mehr identifiziert werden wolle. Sein Anwalt wies darauf hin, dass Medwedew zu einer Rückkehr nach Russland berechtigt sei. Allerdings müssten viele Veränderungen passieren, damit er dort sicher sei.
Wiederkehrende Straffälligkeit
Medwedew hatte wegen Raubs und Schlägereien vier Jahre in russischer Haft verbracht. In Norwegen wurde der Russe zweimal verhaftet - wegen Schlägereien in Bars. Auch in Schweden wurde er einmal verhaftet. Der Grund war ein illegaler Grenzübertritt. In einem Interview mit der „New York Times“ erklärte der ehemalige Wagner-Söldner, dass er in Norwegens Hauptstadt Oslo Auseinandersetzungen mit Ukrainern gehabt habe.
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