Bergsteiger-Legende Reinhold Messner hat gelassen auf den Verlust zweier Titel im Guinness-Buch der Rekorde reagiert. Bislang galt Messner dort als der erste Mensch, der alle 14 Achttausender der Welt bestiegen hat - und außerdem als erste Person, die dies ohne Hilfe von Sauerstoff aus der Flasche geschafft hat. Gemäß neuer Berechnungen wird nun in der neuen Ausgabe des Buchs dem US-Amerikaner Ed Viesturs dieser Titel zugesprochen, wie die Organisatoren mitteilten.
Messner sagte der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag zu der Entscheidung: „Das interessiert mich nicht, ob mein Name im Guinness-Buch steht.“
Messner sagte, er habe Zeit seines Lebens nie einen solchen „Weltrekord“ für sich reklamiert. „Einen Rekord, den ich nie in Anspruch genommen habe, kann man mir auch nicht nehmen.“
Grundlage der Guinness-Entscheidung sind neue Berechnungen mit Geodaten, wonach manche Gipfel bisher nicht korrekt identifiziert wurden. Viele Kletterer hätten deshalb vor Erreichen des „wahren Gipfels“ angehalten.
Einen Rekord, den ich nie in Anspruch genommen habe, kann man mir auch nicht nehmen.
Bergsteiger-Legende Reinhold Messner
Der deutsche Himalaya-Chronist Eberhard Jurgalski behauptet schon länger, dass Messner nie ganz oben auf dem Gipfel des 8091 Meter hohen Annapurna stand.
Messner kritisiert deutschen Himalaya-Chronisten
Messner sagte dazu: „Der hat keine Ahnung. Der ist kein Experte. Der hat einfach den Berg verwechselt. Natürlich sind wir auf dem Gipfel angekommen.“ Jurgalskis Berechnungen spielten bei der Entscheidung nun auch eine Rolle.
An erster Stelle steht im Guinness-Buch nun Viesturs, der 2005 mit dem Annapurna seinen letzten fehlenden Achttausender schaffte. Unter Bergsteigern gilt als Nonplus-Ultra der Himalaya-Gipfelchroniken „The Himalayan Database“. Darin steht Messners Annapurna-Expedition, die er 1985 zusammen mit Hans Kammerlander unternahm, weiterhin.
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