St. Johann im Aufwind

Gefühlslagen sind im Pongau umgedreht

Salzburg
25.09.2023 13:00

Während St. Johann derzeit im Aufwind ist, hinkt Bischofshofen der eigenen Form hinterher. Der FC Pinzgau hat ein neues Vorstandsmitglied. Wals-Grünau gab sich erneut geschlagen.

Der Saisonstart von St. Johann war bescheiden. Die ersten drei Partien verloren die Pongauer. Auf einen Sieg gegen Schwaz folgten drei weitere sieglose Spiele. Das 7:2 gegen Röthis vor zwei Wochen wirkte wie ein Befreiungsschlag. Das bestätigten sie auch am Samstag beim 3:0-Sieg in Rankweil. „Das war mal wichtig, dass wir zwei Spiele gewonnen haben“, schnauft Übungsleiter Ernst Lottermoser durch. Doch der routinierte Trainer weiß, dass es wichtig ist, immer demütig zu bleiben: „Als nächstes haben wir Hohenems und die Austria. Eine Überraschung wäre da schön, ist aber kein Muss.“

Durch den Aufwind der St. Johanner und die außer Form spielenden Bischofshofener sind die Gefühlslagen im Pongau umgedreht. Die Mannen von Raphael Laghnej haben nur noch drei Punkte mehr als die Nachbarn. „Bei uns stimmen einfache Laufwege oft nicht“, haderte der Deutsche mehrmals.

Raphael Laghnej ist derzeit nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. (Bild: Andreas Tröster)
Raphael Laghnej ist derzeit nicht zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft.

Neue Heimat gefunden
Sein Landsmann und Mittelfeldspieler Peter Irsch ist einer der wenigen, die aktuell auf einem hohen Niveau abliefern. „Er ist sehr wichtig für unser Spiel“, sagt der Coach über seinen „Sechser“. In Deutschland hat er in der fünften und sechsten Liga gespielt. Sein ehemaliger Jugendtrainer Laghnej lotste ihn heuer in den Pongau. „Es sieht bei ihm aufgrund seiner Größe manchmal etwas hölzern aus, aber er ist ein sehr guter Fußballer“, lobt der Coach.

Angebote von höherklassigen Klubs schlug Irsch bisher immer aus. „Ich bin sehr heimatverbunden. Ich hatte oft die Option wegzugehen, habe es aber wegen Studium oder Freundin nie gemacht“, blickt der 26-Jährige zurück. Sein Lehramtsstudium für Sport und Deutsch hat er nun fast abgeschlossen - ein paar Arbeiten muss er noch finalisieren. In Bischofshofen arbeitet er Teilzeit in einer Rehaklinik. „In Kombination mit Fußball ist alles sehr getaktet, aber mir gefällt es sehr gut hier“, ist der Deutsche glücklich in seiner neuen Heimat.

Nachdem am Freitag die Siegesserie des FC Pinzgau gerissen ist, gab der Verein gestern eine Verpflichtung bekannt. Der 60-jährige Manager Stephan Sturm war unter anderem im Beirat von Eintracht Frankfurt und bei verschiedenen Unternehmen tätig und wird nun viertes Vorstandsmitglied. Sturm verlegt seinen Lebensmittelpunkt in den Pinzgau und geht motiviert an seine neue Aufgabe heran: „"Schon als kleiner Bub war ich fußballbegeistert. Diese Begeisterung hat mich nie losgelassen. Im Fußball geht es um Leidenschaft. Um Emotion. Und darum, gemeinsam als Team Erfolg zu haben. Diesen Erfolg möchte ich in den nächsten Jahren gemeinsam mit allen erreichen, die sich für unseren Verein engagieren.“

Stephan Sturm wird viertes Vorstandsmitglied beim FC Pinzgau (Bild: FCPS)
Stephan Sturm wird viertes Vorstandsmitglied beim FC Pinzgau

Grünauer weiter ohne Erfolgserlebnis
Die Negativserie von Wals-Grünau hält weiter an. Seit dem 3:2-Auswärtssieg am 5. August gegen Röthis läuft die Mannschaft von Josef Bauer einem Sieg hinterher. Auch beim gestrigen Regionalliga West-Heimspiel gegen Reichenau setzte es eine 2:3-Niederlage. „Die erste Hälfte haben wir wieder komplett verschlafen, in der zweiten waren wir ein wenig besser“, haderte der Übungsleiter. Bereits nach 19 Minuten stand es 0:2. Das erste Tor fiel nach einem weiten Einwurf, das zweite nach einem Ballverlust im Mittelfeld. In der Pause stellte Bauer auf ein 4-4-2 um, was besser funktionierte.

Jedoch kassierten sie per Strafstoß (67.) das dritte Tor. Die Grünauer kamen danach durch einen Doppelschlag von Christian Schnöll (70.) und Moussa Dembele (72.) zurück in die Partie, für einen Punkt reichte es aber nicht: „Wir hatten danach noch ein paar Chancen auf den Ausgleich, aber ein Punkt wäre unverdient gewesen“, stöhnte der Coach und ergänzte: „Wir haben einfach blöde Fehler gemacht.“ In der Tabelle sind sie nun punktgleich mit St. Johann, liegen auf dem 10. Platz.

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