Nicht genug getan?

Trotz Sanktionen: Moskau verdient mehr Geld mit Öl

Ukraine-Krieg
25.09.2023 08:42

Trotz der Sanktionen der EU und der G7 sind die russischen Rohöllieferungen in diesem Frühjahr um ganze 50 Prozent gestiegen, berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf Daten des Analyseunternehmens Kpler.

Nach Schätzungen der Wirtschaftshochschule in Kiew würden sich wegen des Anstiegs der Ölpreise auch die Einnahmen Russlands aus dem Ölgeschäft erhöhen, berichtet das Blatt.

Ölverkäufe gelten als größte Einnahmequelle des Haushalts des flächenmäßig größten Staates. „Angesichts dieser Veränderungen bei der Art und Weise, wie Russland sein Öl verschifft, könnte es sehr schwierig werden, die Preisobergrenze in Zukunft sinnvoll durchzusetzen“, erklärte der Wirtschaftswissenschaftler Ben Hilgenstock gegenüber der „Financial Times“. Er bedauere umso mehr, dass nicht mehr getan wurde, um die Preisobergrenze angemessen durchzusetzen - „als wir noch mehr Einfluss hatten.“

Tony Sycamore, Analyst bei IG Markets, vermutet hinter dem Preisanstieg auch das von Moskau erlassene vorübergehende Exportverbot für Treibstoffe. „Die Rohölpreise haben die Woche mit einem Aufwärtstrend begonnen, da der Markt Russlands vorübergehendes Verbot von Diesel- und Benzinexporten in einen bereits angespannten Markt einordnete“, sagte Tony Sycamore, Analyst bei IG Markets.

Preisobergrenze sollte Russland Krieg erschweren 
Die Europäische Union, die G7-Staaten und Australien hatten im Dezember 2022 eine Preisobergrenze von 60 Dollar pro Barrel für russisches Öl eingeführt. Damit sollte Russland die Finanzierung des Kriegs gegen die Ukraine erschwert werden. In der vergangenen Woche hatte Moskau die Ausfuhr von Benzin und Diesel in die meisten Länder vorübergehend verboten, um den Inlandsmarkt zu stabilisieren. 

Brent-Rohöl-Futures kletterten bis 01.10 Uhr MESZ um 48 Cents auf 93,75 Dollar pro Barrel. U.S. West Texas Intermediate Rohöl-Futures legten den zweiten Tag in Folge zu und erreichten 90,53 Dollar pro Barrel. Das entspricht einem Plus von 50 Cent. In der nördlichen Hemisphäre wächst indessen die Sorge über eine geringe Versorgung mit Heizöl während des Winters.

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