Neue Flüchtlingswelle?
Schon 3000 Menschen aus Bergkarabach in Armenien
Nach der Eroberung des Gebietes Bergkarabach im Südkaukasus durch Aserbaidschan sind offiziellen Angaben zufolge bisher mehr als 2900 Menschen aus der Region nach Armenien gekommen.
Das sei der Stand von Montag, 05.00 Uhr (Ortszeit), teilte die armenische Regierung mit. Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, wird aber überwiegend von ethnischen Armeniern bewohnt, die die Region mithilfe der armenischen Regierung drei Jahrzehnte lang weitgehend kontrollierten.
Am vergangenen Dienstag hatte Aserbaidschan das Gebiet militärisch angegriffen, einen Tag später stimmten die ethnischen Armenier in Bergkarabach notgedrungen einer Feuerpause zu. Aserbaidschan sagte zu, die Rechte der etwa 120.000 ethnischen Armenier in dem Gebiet zu respektieren. Diese befürchten jedoch, unterdrückt zu werden. Die Regierung in Armenien bereitet sich deshalb auf eine Flüchtlingswelle vor.
Gespräche zwischen Armenien und Aserbaidschan geplant
Der armenische Ministerpräsident Nikol Paschinjan soll am 5. Oktober im Rahmen des Treffens der Europäischen Politischen Gemeinschaft (EPG) im spanischen Granada mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew für Gespräche zusammenkommen. In Vorbereitung dieser treffen sich Vertreter Armeniens, Aserbaidschans, Deutschlands, Frankreichs und der EU am Dienstag in Brüssel, wie die armenische Nachrichtenagentur Armenpress unter Berufung auf die Regierung am Sonntag berichtete.
Armeniens Ministerpräsident von Russland enttäuscht
Paschinjan zeigte sich in einer Videobotschaft an die Bevölkerung erneut enttäuscht über die bisherige Schutzmacht Russland. Die vor Ort stationierten russischen Soldaten hätten die Karabach-Armenier nicht geschützt, wie 2020 vereinbart. Armenien müsse seine Sicherheitspolitik umstellen, sich stärker auf sich selbst verlassen und andere Partner suchen.
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