Wiener Volksoper

Lasst die Katzen tanzen und singen!

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Die kleinen Katzen sind die Stars in der Volksoper: Walt Disneys „Aristocats“ gelingt als hinreißender, schwungvoller Musicalspaß für Klein und Groß

Thin-tchin! In der Volksoper kann man mit dem Katzensprudel „Mïaut Chandon“, den die in Dauerölung schnatternden Gänse Amelia und Abigail schlürfen, anstoßen. Auf eine der gelungensten Produktionen der Direktion von Lotte de Beer. Die Adaption von Disneys „Aristocats“ erweist sich als bejubelter Riesenhit. Regisseur und Choreograf Florian Hurler und seinem Ausstatter Christof Hetzer gelingt es mit Leichtigkeit, Disneys ikonische Figuren in den Zuschauerköpfen gegen die wunderbaren Darsteller auszutauschen. Das Rezept: Man versucht nicht, Disney auf der Bühne zu kopieren, sondern kreiert etwas Neues, Eigenes, mit originell die Figuren charakterisierenden Kostümen, ein paar Requisiten vor Projektionen - an den Disney-Strich angelehnt, weiß auf schwarzem Grund gezeichnet - und Kamerafahrten.

Gänse (Julia Koci, Martina Dorak) als Schluckspechte

(Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien)

In von Tobias Wögerer flott dirigierten fünf Viertelstunden erlebt das Publikum die Geschichte um die vornehmen Pariser Katzen, die, weil sie erben sollen, von Butler Edgar entführt werden. Dazu klingen die Disney-Hits, erweitert um im Film nicht verwendete Musik, die in der Volksoper mit Texten von Nicolaus Hagg auf die Bühne darf. Hagg hat dazu die geschickte Textfassung erstellt und spielt auch noch den nett-bösen Edgar.

Diese Katzenkinder sind eine Wucht: Leopold Sommer, Hannah Lehner, Benjamin Ruzek

(Bild: © Barbara Pálffy / Volksoper Wien)

Stars des Abends sind aber die Kinder der lieben Katzenmama Duchesse (Lisa Habermann). Auch ihr neuer, cooler Macho-Papa Thomas O’Malley (Peter Lesiak) wird seine Freude haben. Mit der vorlauten Marie (Hannah Lehner), dem kecken Toulouse (Benjamin Ruzek) und dem sensiblen Berlioz (Leopold Sommer). Sie sind eine Wucht, spielen, singen und tanzen phänomenal! Ein Kunststück neben den ulkig schrägen Gänsen (Julia Koci, Martina Dorak), den herzig patscherten Hofhunden Napoleon und Lafayette (Daniel Ohlenschläger, Wolfgang Gratschmaier) und der frechen Straßenkatzenband (Jakob Semotan, Kevin Perry, Eva Zamostny), die mit swingender Katzenmusik auch alle Nichtkatzen mitreißt.