SS-Veteran gewürdigt
Eklat bei Selenskyj-Besuch in Kanadas Parlament
Es war ein gut gemeinter Plan. Denn anlässlich des Besuchs von Wolodymyr Selenskyj in Kanadas Parlament wurde ein Landsmann des ukrainischen Präsidenten als Veteran gewürdigt, der im Zweiten Weltkrieg für die Unabhängigkeit der Ukraine gegen die Sowjetunion gekämpft hatte. Allerdings übersah man dabei die dunkle Vergangenheit des 98-jährigen Immigranten Jaroslaw Hunka.
Nach Angaben der Organisation Friends of Simon Wiesenthal Center (FSWC) diente Hunka nämlich in der 14. Waffen-Grenadier-Division der SS, auch bekannt als Waffen-SS-Division Galizien. Die SS, die nach Kriegsende bei den Nürnberger Prozessen als verbrecherische Organisation eingestuft wurde, hatte in vielen besetzten Ländern nationale Verbände, die an Kriegsverbrechen beteiligt waren.
Hunka war in der Kammer anwesend und erhielt tosenden Applaus während seiner Ehrung. Laut Radio Canada lebt er im Wahlkreis von Parlamentspräsident Anthony Rota. Das FSWC zeigte sich empört, das kanadische Parlament, allen voran sein Präsident, ernteten einen heftigen Shitstorm in den sozialen Medien. Der kanadische Politologe Ivan Katchanovski kramte auch Fotos aus Hunkas SS-Zeit hervor und postete diese auf X (vormals Twitter).
Parlamentspräsident Rota zeigte sich nach Bekanntwerden der Fakten mehr als zerknirscht und übernahm „die volle Verantwortung“ für sein Handeln. „Ich möchte ganz besonders mein tiefstes Bedauern gegenüber den jüdischen Gemeinschaften in Kanada und rund um die Welt ausdrücken“, erklärte der Politiker am Wochenende.
Kiew und die „Neonazis“
Die russische Propaganda versucht immer wieder, den Kriegsgegner Ukraine als „neonazistisch“ darzustellen. Dazu verweist sie auch auf den ukrainischen Nationalistenführer Stepan Bandera (1909 bis 1959), der zeitweilig mit den Deutschen kollaborierte, in der Sowjetunion in Abwesenheit zum Tode verurteilt und von einem KGB-Agenten in München ermordet wurde.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.