53-Jähriger verspekulierte online mehr als zwei Millionen Euro. Seine Anleger informierte er nicht über die Verluste, sondern investierte ihr Geld kräftig weiter. Nun fasste der Mann wegen schweren Betrugs drei Jahre Haft aus.
Bei ihm wurden aus 200.000 Euro binnen kurzer Zeit 700.000 Euro. Dass er mit diesen Gewinnaussichten rund 30 Anleger aus dem Bekannten- und Freundeskreis für seine Online-Börsengeschäfte gewinnen konnte, verwundert weder Staatsanwalt noch Verteidigung. „Wenn viel Geld in Aussicht steht, setzt der Verstand aus“, erklärt der 53-Jährige am Landesgericht in St. Pölten. Und bekennt sich gleich zu Beginn schuldig.
Begonnen habe alles mit naivem Interesse, dann steigerte es sich zur leidenschaftlichen Begeisterung, bis es schließlich im persönlichen Ruin und schlussendlich vor Gericht endete. Denn die Spekulationsgeschäfte des 53-Jährigen brachten ihm nicht nur eine Anklage wegen schweren Betrugs ein, sondern auch Verluste in der Höhe von 2,2 Millionen Euro.
Angeklagter erstattete Selbstanzeige
Bereits 2015 war der gebürtige Wiener durch Zufall auf die Materie gestoßen, hatte sich über Online-Seminare selbst zum „Vermögensberater“ ausgebildet. „Ich habe mich den ganzen Tag damit beschäftigt. Der Druck war enorm. Irgendwann ist es mir dann zu viel geworden“, gibt der Angeklagte beim Prozess zu Protokoll. Der Computerfachmann erstattete Selbstanzeige. Leider zu spät.
Denn zu diesem Zeitpunkt hatte er seinen Freunden und Bekannten bereits über Monate in betrügerischer Absicht unzählige Mails mit falschen Gewinninformationen übermittelt und sie nicht über die Verluste informiert. Weshalb auch weiterhin kräftig investiert wurde – im November vergangenen Jahres waren es etwa noch 50.000 Euro. „Sie hängen bis jetzt noch in der Spirale fest. Doch wenn es so einfach wäre, hätten wir alle keine Geldprobleme“, hält Frau Rat fest und verurteilt den 53-Jährigen zu drei Jahren teilbedingter Haft - rechtskräftig.
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