In der Bodenseeregion herrscht Fachkräftemangel. Dieser wird durch das Abwandern von Arbeitskraft in die Schweiz noch angefeuert. Die Gewerkschaften der Anrainerstaaten wollen Abhilfe schaffen.
Mit Fachkräftemangel hat mittlerweile nicht nur die Bodenseeregion zu kämpfen. Hier wird die Lage aber noch verschärft - durch die große Mobilität von Mitarbeitenden: Fast 60.000 Menschen pendeln täglich ins benachbarte Ausland zur Arbeit. Die meisten davon zieht es in die Schweizer Kantone Zürich, St.Gallen, Schaffhausen und Thurgau oder ins Fürstentum Liechtenstein.
Lohnzettel spielt gewichtige Rolle
7800 Vorarlberger verdienen ihr Geld in der Schweiz, aus Deutschland pendeln täglich 21.700 Menschen in die Kantone. Die Grenze nach Liechtenstein passieren jeden Tag rund 23.200 Personen - übrigens vorwiegend aus Österreich und der Schweiz. Im Jahr 2021 lag der Anteil an Grenzgängern unter den Liechtensteinischen Erwerbstätigen bei sagenhaften 56 Prozent. Die Ursache für das viele Pendeln ist simpel: Die Menschen versuchen, von besseren Arbeitsbedingungen in der jeweiligen Region zu profitieren. In der Schweiz wie in Liechtenstein spielt da vor allem der Lohnzettel eine gewichtige Rolle.
Die vier Anrainerländer haben im Grunde mit denselben Problemen zu kämpfen. Vor allem im Gesundheits- und Pflegesektor wird händeringend nach Personal gesucht, wodurch es zu einem gegenseitigen Abwerben von Arbeitskräften kommt. Der Internationale Gewerkschaftsrat Bodensee (IGB) will diese Entwicklung eindämmen und heimische Fachkräfte auch auf dem heimischen Arbeitsmarkt halten.
Potenziale heben
Gelingen könnte dies laut IGB durch eine Anhebung von Gehältern insbesondere im Gesundheits- und Bildungsbereich in Deutschland und Österreich, durch eine Stärkung der Tarifbindung in der Schweiz und Deutschland und durch die Förderung von Frauen, die vielerorts wegen der Kinderbetreuung nur Teilzeit arbeiten können.
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