Die Phrase „Glück im Unglück“ mag abgedroschen sein, in diesem Fall trifft sie aber ganz genau den Punkt: Eine 83-Jährige aus Altenfelden (Oberösterreich) hatte nach einem unglücklichen Ausrutscher einen fleißigen Schutzengel oder besser gesagt gleich zwei davon: Stefan Pöchtrager (51) und Alexander Katzinger (19).
Es war am Sonntag, gegen 20 Uhr, die Sonne war schon untergegangen. Die beiden Männer waren zu Fuß auf dem Heimweg vom Altenfeldner Oktoberfest. „Als wir beim örtlichen Fischteich vorbeigegangen sind, haben wir plötzlich ganz leise Hilferufe gehört. Zuerst waren wir uns nicht sicher, aber dann haben wir mit der Taschenlampe in den Fischteich geleuchtet, und da ist jemand drinnen gelegen!“, berichtet der 51-jährige Mühlviertler im Gespräch mit der „Krone“.
„Leise Hilferufe gehört“
„Ich bin sofort hineingesprungen, und habe die Person zum Teichrand gezogen, von dort hat sie dann der Alex, der am Ufer geblieben ist, ins Trockene geholt.“
Ich bin sofort hineingesprungen, und habe die Person zum Teichrand gezogen.
Stefan Pöchtrager (51)
Nachbarin dürfte ausgerutscht sein
Sofort setzten die beiden die Rettungskette in Gang, wickelten die Durchnässte im trockenen Gewand der Retter ein und holten von einem Haus in der Nähe warme Decken, um die Seniorin aufzuwärmen. „Erst da habe ich erkannt, dass es sich bei der Dame um meine 83-jährige Nachbarin handelt“, schildert der ältere Lebensretter.
Sie dürfte davor unbemerkt und ohne Rollator von ihrem Haus aufgebrochen und zum Fischteich spaziert sein, wo sie auf dem langen, taufeuchten Gras ausgerutscht und in den kalten Mühlviertler Weiher gefallen war. Ihre Familie dachte derweil, sie sei schon zu Bett gegangen.
Seniorin am Weg der Besserung
Aus eigener Kraft konnte sich die Seniorin nicht aus dem Tümpel retten, sie konnte gerade noch ihren Kopf über Wasser halten und mit letzter Kraft um Hilfe rufen. Die Rettung war schnell vor Ort und transportierte die stark unterkühlte Frau ins Krankenhaus.
„Dort ist sie derzeit noch in Behandlung, aber sie befindet sich auf dem Weg der Besserung“, ist Stefan Pöchtrager erleichtert. „Die Sanitäter haben gesagt, weitere zehn Minuten in dem kalten Wasser hätte sie wohl nicht durchgestanden. Es war wirklich ein Riesenglück, dass wir sie überhaupt gehört haben!“
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