„Ich fühle mich verarscht“, sagt Janez Diethart. Der Nachbar habe ihn mit dem Säbel attackiert, erzählt er. Trotz Schnittverletzungen stellte die Justiz in Salzburg aber die Ermittlungen ein. Jetzt will der Pongauer dagegen vorgehen.
Ein Mann stürmte mit einem Schwert in der Hand die Wohnung von Janez Diethart (49) in Bischofshofen, weil der Angreifer glaubte, die Stimme seiner Freundin beim Nachbarn zu hören. Eine fatale und alkoholbedingte Verwechslung, die am 9. August einen Polizeieinsatz ausgelöst hatte.
„Es ging alles schnell“
„Mein Sohn hatte die Tür aufgemacht. Da ist der Typ mit dem Säbel durch die Wohnung und hat damit herumgeschwungen“, schildert der Monteur den Abend. „Es ging alles schnell. Ich habe ihm sofort gesagt, er muss raus. Der hat aber weiter den Säbel geschwungen. Da bin ich auf ihn los. Es hat ein Gerangel im Stiegenhaus gegeben.“ Die Polizei kam – Diethart erzählt von Prellungen am Rücken und zeigt Schnittwunden, die er am Arm und Knie erlitten hat. Auch seine Freundin hat einen richtigen Schreck bekommen. „Sie möchte deswegen jetzt nicht mehr in die Wohnung kommen.“
Pongauer will jetzt für Gerechtigkeit kämpfen
Den Säbel-Täter selbst kenne er nicht, sagt der 49-Jährige: „Ich wohne seit 20 Jahren hier und habe den das erste Mal gesehen.“ Der Angreifer dürfte jetzt ohne Konsequenzen davonkommen. Die Staatsanwaltschaft hat nämlich die Ermittlungen eingestellt. „Da taucht jemand mitten in der Nacht in meiner Wohnung mit einem Säbel auf, schwingt damit herum, und das soll keine Straftat sein?“
Die Staatsanwaltschaft bestätigt: „Es ist alles geprüft worden, auch fahrlässige Körperverletzung.“ Der Zeuge habe dezidiert gesagt, dass der Angreifer nicht auf ihn einstechen wollte, weist der Sprecher auf einen fehlenden Vorsatz hin: „Wir konnten nicht feststellen, woher die Schnittverletzungen kommen.“ Es reiche nicht für eine Anklage, heißt es. „Ich habe doch nur die Wahrheit gesagt“, betont Diethart. Er kündigt jetzt einen Antrag auf Wiederaufnahme an.
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