Kritik von Eltern

Kindergarten: Warum gratis nicht immer gratis ist

Kärnten
26.09.2023 06:01

Hohe Wellen schlägt der „Krone“-Bericht über Zusatzkosten in Kindergärten. Das Land will Kontrollen.

Weniger Kinder pro Gruppe bedeuten bessere Betreuung – gleichzeitig braucht man für 20 statt 25 Kinder in einem Raum auch mehr Personal. Und auch an den Öffnungszeiten wird in vielen Betreuungseinrichtungen geschraubt.

In den sechs Kärntner Hilfswerk-Kindergärten werden durch das neue Fördersystem die Betreuungskosten vom Land übernommen. Hilfswerk-Präsidentin Elisabeth Scheucher-Pichler: „Das Essen wird bei uns eins zu eins verrechnet“ Die Kosten für die Eltern seien etwa gleich geblieben. Wichtig sei das Thema Öffnungszeiten. „Wir brauchen innovative, gemeindeübergreifende Lösungen, die flexibel auf die Eltern eingehen“, fordert Scheucher-Pichler.

Das neue Fördermodell

Gemäß K-KBBG wird die Landesförderung für Kindergärten und Kindertagesstätten ausgeweitet. Wo es früher Zuschüsse zum Betreuungsgeld gegeben hat, werden nun die vollen Betreuungskosten übernommen. Verpflegung kostet extra.

Viele Gemeindekindergärten werden von der Diakonie betrieben. Dort heißt es, dass bei Preissteigerungen die Kommune die Mehrkosten übernehme. Heuer seien fünf weitere Pädagogen eingestellt und Stunden aufgestockt worden, um das neue Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz (KBBG) umzusetzen. „Zentral war die genaue Kommunikation mit den Eltern, welches Geld wofür gezahlt wird“, erklärt Hansjörg Szepannek von der Diakonie.

Essensbeitrag soll nicht Personal zahlen
Dass über höhere Essens- oder Kreativbeiträge andere Kosten abdeckt werden, wie viele Eltern mutmaßen, sei nicht Sinn der Sache. „Für Essen und Basteln dürfen ausschließlich die tatsächlichen Kosten eingehoben werden, die nach oben hin gedeckelt sind. Die Beiträge sind nicht dazu gedacht Personalkosten zu decken“, erklärt SP-Landtagsabgeordneter Andreas Scherwitzl. Er könnte deshalb den Ärger jener Eltern nachvollziehen, die mehr zahlen. Die Fachabteilung werde deshalb die Einhaltung des KBBG kontrollieren.

Die FP fordert indessen einen komplett kostenlosen Kindergarten. „Dazu muss es eine gesamtstaatliche Finanzierung geben, wo nicht die Kindergarten-Betreiber, insbesondere die Gemeinden, oder die Eltern auf den Kosten sitzen bleiben“, meint Klubobmann Erwin Angerer.

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