27 Tote auf der Donau
Bootsdrama von Budapest: 5 Jahre Haft für Kapitän
Der Kapitän jenes Kreuzfahrtschiffes, das 2019 auf der Donau in Budapest ein kleineres Schiff gerammt und versenkt hatte, ist am Dienstag in erster Instanz zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden. Bei dem Unfall starben 25 südkoreanische Touristen und zwei Besatzungsmitglieder. Eine vermisste Person wurde nie gefunden.
Das Gericht in Ungarn verurteilte den ukrainischen Kapitän wegen fahrlässiger Gefährdung des Schiffverkehrs und Verursachung eines tödlichen Unfalls. Nicht belangt wurde er wegen unterlassener Hilfeleistung.
Kapitän gebrochen: „Bedauere unendlich“
Nach Verkündung der Entscheidung erklärte der Kapitän mit versagender Stimme, dass er seit der Tragödie nicht schlafen könne. Sein Mitgefühl gelte den Verstorbenen und Angehörigen. Er bedauere unendlich, dass all das mit seiner Beteiligung geschah. Verteidiger Gabor Toth kritisierte die seiner Meinung nach unterlassene Einbringung von Beweismitteln wie etwa der Radarnutzung. Toth hatte einen Freispruch für seinen Mandanten gefordert.
Touristen und Besatzung auf Boot hatten keine Chance
Das Unglück hatte sich am 29. Mai 2019 in der Nähe der Budapester Margaretenbrücke ereignet, als das Kreuzfahrtschiff Viking Sigyn bei einem Überholmanöver das kleinere Boot namens Nixe rammte, ohne Hilfeleistung weiterfuhr und damit das Schicksal der Touristen und der Crew besiegelte. Das kleine Schiff sank binnen weniger Sekunden. Nur sieben Bootsinsassen überlebten den Zusammenstoß.
Gegen den Kapitän wurde wegen fahrlässiger Gefährdung des Schiffsverkehrs mit Todesfolge Anklage erhoben. Seit November 2019 lief der Prozess, wegen Corona mit großen Pausen zwischen den Verhandlungstagen.
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