Immer mehr heimische Firmen haben mit Cyberangriffen zu kämpfen. Und diese verursachen oft hohe Schadenssummen, weil Unternehmen stillstehen. Probleme mit verschlüsselten, nicht mehr zugänglichen Daten und immense Lösegeldforderungen bereiten Führungskräften schlaflose Nächte. Zurecht, denn die Anzahl der angezeigten Straftaten im Bereich Internetkriminalität hat sich österreichweit von 19.627 (2018) auf 60.195 (2022) verdreifacht. Nur jede dritte Straftat konnte aufgeklärt werden.
„Nach wie vor zielen Cyberattacken von Internetkriminellen auf Unternehmen direkt sowie indirekt auf die Mitarbeiter und zum Teil auch deren Kunden ab“, heißt es seitens der Wirtschaftskammer Tirol. Mitarbeiter stellen in diesem Zusammenhang das „größte Cyberrisiko“ dar. Niemand ist gefeit: Malware, die verschlüsselte Daten und Erpressung nach sich ziehen, Phishing-Attacken, gefälschte Websites, gefakte Zahlungs- oder Überweisungsaufträge nehmen immer ausgefeiltere Formen an. Mit einem Klick wird man zum Opfer.
Experten raten nicht zu zahlen
„Kleine Unternehmen sind angesichts fehlender Ressourcen und Fachkenntnisse bei der IT-Sicherheit ein leichtes Ziel für Hacker“, erklärt Peter Stelzhammer, Sprecher der IT-Security Experts Group Tirol. So war z. B. auch die SoWi-Holding betroffen, die Messen wie die Bildungsmesse BeSt organisiert. Eine Woche vor der BeSt in Klagenfurt forderten Hacker 5000 Euro in Bitcoins als Lösegeld, ansonsten würden die im Backend der Website befindlichen Daten online gehen. SoWi-Holding GF Matthias Penz informierte sofort das Ministerium und erhielt dort detaillierte Tipps im Umgang mit Cyberkriminalität. Wichtig war vor allem die Warnung der Sicherheitsexperten, kein Lösegeld zu bezahlen, da dies nur weitere Forderungen nach sich ziehe.
Präventive Maßnahmen setzen
IT-Sicherheitssysteme wie Datensicherungen, IP-Monitoring, Firewall & Virenschutz, interne Zugriffs- und Zugangsbeschränkungen und kontrollierte Abläufe wie Clean Desk, die Verwendung externer Datenträger oder das Prüfen und Verifizieren von E-Mails sind wichtige präventive Maßnahmen. Daneben sind sichere Passwörter sowie Schulungen und eine Sensibilisierung der Mitarbeiter mit einer durchdachten internen Informationspolitik grundlegender Standard. „Jedes Unternehmen sollte sich zudem gegen Cyber-Risiken versichern, da die Schäden im Falle einer Cyber-Attacke existenzbedrohend sein können“, rät Fachgruppenobfrau Sybille Regensberger.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.