Neue Hoffnung für die rund 45.000 Österreicher, die Kredite in Schweizer Franken laufen haben: Unter bestimmten Umständen muss ihnen die Bank die Zinsen dafür zurückerstatten. Der Kredit wäre also quasi gratis!
Der Hintergrund: Weil der Frankenkurs gegen den Euro gestiegen ist und zudem die eigentlich zur Tilgung des Darlehens gedachten Anlagen (Lebensversicherung, Fonds) wegen des jahrelangen Tiefs der Leitzinsen kaum Ertrag abwarfen, haben nun viele eine Restschuld von im Schnitt 50.000 Euro offen, so Oliver Jaindl vom Verbraucherverein Cobin Claims.
Nicht nur Annullierung, sondern auch Zinsrückzahlung
Bei höheren Krediten könne die Lücke gar oft 150.000 Euro erreichen, heißt es. Doch laut neuem Erkenntnis des Europäischen Gerichtshofs können Betroffene unter Umständen nicht nur die Annullierung des Vertrages, sondern ausdrücklich als Strafe für die Bank sogar die bisher bezahlten Zinsen zurückverlangen.
Das betrifft Franken-Kredite mit variabler Verzinsung, bei denen rechtswidrige Klauseln bzw. nachweisliche Fehlberatungen vorliegen. Man sollte seinen Vertrag daher umgehend prüfen lassen, z.B. von Anwälten. Cobin Claims hat selbst dazu (für Mitglieder unter www.cobinclaims.at) im Internet ein Hilfspaket zusammengestellt und bereitet zudem Musterklagen vor. Allerdings müssen „geprellte“ Kreditnehmer jedenfalls ihre Bank vor einem heimischen Gericht klagen.
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