Großer Ansturm

Corona ist Thema: Impftermine in Linz ausgebucht

Oberösterreich
27.09.2023 09:00

Bereitschaft sich vor einer Corona-Erkrankung zu schützen ist wieder groß, aber es gibt Probleme bei der Lieferung des Impfstoffes. Die Kritik von Gesundheitsminister Johannes Rauch von den Grünen an dem heimischen Ärzten kann man in Oberösterreich allerdings nicht nachvollziehen.

Es gibt gerade wieder Wirbel rund um die ohnehin umstrittene Corona-Impfung. Ausgerechnet Gesundheitsminister Johannes Rauch hatte am Wochenende die Ärzte des Landes (bei ihnen wird geimpft) aufgefordert, schneller zu impfen. Wolfgang Ziegler, Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte und selbst praktischer Arzt in Kremsmünster zeigt sich verwundert: „Wir können erst seit dem 13. September Impfstoff bestellen und die Lieferzeit beträgt bis zu fünf Tage“, sagt er. Und geht zum „Gegenangriff“: „Der Herr Minister hat aber vielleicht vergessen, dass er gerade das Impfhonorar der Ärzte um 25 Prozent gekürzt hat und das in Zeiten steter Kostensteigerungen.“

850 Ordinationen sind bereit
Doch zurück zur Impfung; „Ich bin doch überrascht über die hohe Nachfrage nach Corona-Impfungen“, sagt Ziegler. Er sieht aber die 850 Ordinationen in Oberösterreich gerüstet für den Ansturm. Dass die Nachfrage nach dem neuen Impfstoff, der einen schweren Verlauf einer Corona-Infektion verhindern soll, groß ist, zeigt auch das Beispiel Linz. Die Stadt bietet eigene Impfungen an und die sind jetzt schon bis Ende November ausgebucht. „Es wird aber weitere Termine in den kommenden Tagen und Wochen geben“, verspricht man auf „Krone“-Anfrage.

Auch Land arbeitet an Lösung
Und auch beim Land Oberösterreich arbeitet man derzeit an einem Ausbau des Angebotes. „Natürlich ist es wichtig, dass Versicherte den Kontakt mit ihrem Hausarzt bzw. ihrer Hausärztin suchen und wenn möglich, dort geimpft werden. Wir bereiten ein gewisses Impfangebot an ausgewählten Bezirkshauptmannschaften vor. Details dazu werden bekannt gegeben“, heißt es aus dem Büro von LH-Vize Christine Haberlander.

Lesen Sie auch den Kommentar von „Krone“-Redakteur Gerald Schwab zum Thema:

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Aus drei Jahren nichts gelernt?
Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben, haben uns Experten und Politiker eingebläut. Das Coronavirus werde bleiben, ohne dass man in einen Lockdown geschickt werde. Da erscheint es dann aber doch etwas irritierend, dass ausgerechnet jene Player, die uns schützen sollen, überrascht sind, dass sich Menschen durch eine Impfung vor einem schweren Verlauf von Corona schützen wollen. Übervolle Terminkalender und fehlender Impfstoff in den Arztpraxen sind nicht dazu geeignet, das Vertrauen der Menschen zu stärken. Vielmehr erweckt es den Eindruck, dass man aus mehr als drei Jahren Corona nichts gelernt hat.

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