Um eine Siedlung an den Ort Falkenstein im Bezirk Mistelbach anzubinden, soll Hintausweg geteert werden. Eine Bürgerinitiative protestiert dagegen.
In Falkenstein im Bezirk Mistelbach herrschte lange Zeit ländliche Ruhe: Knapp 550 Einwohner und im Gemeinderat so gut wie nur einstimmige Beschlüsse, wie Bürgermeister Leopold Richter nicht ohne Stolz betont. Das relativiert sich allerdings, wenn man auch weiß, dass im Rathaus nur eine einzige Fraktion vertreten ist.
Und mit der Ruhe ist es auch vorbei, seit vor etwa zwei Jahren erstmals Pläne gewälzt wurden, einen alten Wiesenweg zu asphaltieren und einen Geh- und Radweg daraus zu machen. Sogar eine Bürgerinitiative hat sich zusammengefunden, die gegen die „Versiegelung eines grasbewachsenen Weges“ ins Feld zieht. „Dieses Vorhaben spaltet die Gemeinde, das zieht sich sogar quer durch Familien“, schildert Leopold Luckner, Sprecher der Projektgegner, die Situation.
Engstelle an Landstraße sorgt für Differenzen
Was bringt die rustikale Idylle im nördlichen Weinviertel so durcheinander? Es geht um des Ortsteil Dörfl. Zwischen dieser Siedlung und Falkenstein weist die Landesstraße eine Engstelle auf. „Die ist so schmal, dass sie nicht einmal zwei Pkw gleichzeitig passieren können, Gehsteig geht sich da gar keiner aus“, erklärt Bürgermeister Richter.
Sogar eine Vertreterin der Umweltanwaltschaft war schon hier und hat uns dann mitgeteilt, dass dieser Wiesenweg ökologisch nicht wertvoll ist.
Leopold Richter, ÖVP-Bürgermeister von Falkenstein
Dörfl verzeichnete aber regen Zuzug in den letzten Jahren. Der künftige Asphaltweg soll es den 274 Bewohnern ermöglichen, auch zu Fuß oder mit dem Fahrrad sicher nach Falkenstein zu kommen. Die Bürgerinitiative wendet ein: „Das ließe sich mit einer Ampel an der Engstelle auch machen. Dazu muss man nicht den Wiesenweg zubetonieren.“ Der Ortschef ist indes überzeugt, dass die Gegner „Eigeninteressen verfolgen“, weil an dem betroffenen Hintausweg ihre Gärten liegen. Die Anrainer verweisen hingegen auf 209 Protestunterschriften gegen die Asphaltierung. Dem hält Richter entgegen, dass nur 150 Unterzeichner aus Falkenstein gewesen wären.
Von den Landespolitikern fühlen sich Luckner & Co. im Stich gelassen: „Da hieß es, man könne sich nicht in Gemeindevorhaben einmischen.“ Nur Helga Krismer (Grüne) habe die Initiative vor Ort unterstützt. Der Bürgermeister hat das anders in Erinnerung: „Sie hat durchaus Verständnis für unsere Lage gezeigt.“
Wie auch immer, der Baubeginn für den Geh- und Radweg steht bereits fest: Ende Oktober ist es soweit.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.