Bei traumhaftem Spätsommerwetter haben Österreichs Winzer alle Hände voll zu tun. Mitten in der Traubenernte steht schon fest, ein großartiger Jahrgang bahnt sich an. Bitterer Beigeschmack: Höher als erwartet fallen die Einbußen aus. 2,3 Millionen Hektoliter Wein dürfte die Saison nicht einbringen.
Die Lese ist voll im Gang. In sehr alten Weingärten der Großeltern von Silvia Heinrich aus Deutschkreutz ist seit Montag die Sorte Pinot Noir an der Reihe - jeweils zeitig in der Früh, weil es da kühler ist. In ihrem Betrieb werden die Trauben zu 100 Prozent per Hand geerntet.
Gute Aussichten
„Die Lese hat heuer etwas später begonnen. Wir können jedenfalls zufrieden sein, es hat genug Niederschlag gegeben und viel Sonne. So dürfen wir uns auf sehr dunkle, kräftige Rotweine freuen“, fasst die Spitzenwinzerin zusammen. Silvia Heinrich rechnet damit, dass die Lese bis in die letzte Oktober-Woche andauert: „Alles verläuft gut.“ Nach Pinot Noir sind Zweigelt und Blaufränkisch dran.
Qualität top
Schon jetzt zur Ernte steht die Sorte Blaufrankisch im Betrieb von Christian Prickler, Obmann des Weinbauvereines in Lutzmannsburg und Vize des Weinbauverbandes Mittelburgenland, an. „Die Qualität ist top“, lautet die höchst erfreuliche Nachricht. Allerdings sind in der Region je nach Weingut Einbußen von 20 bis 30 Prozent gegenüber der Saison 2022 zu erwarten.
Herbe Einbußen
„Das ist leider extrem viel“, merkt Christian Prickler an. Einen Winzer hat es noch härter getroffen. Er klagt über ein Minus von sogar 38 Prozent. 2,3 Millionen Hektoliter - die Prognose vom Österreich Wein Marketing - dürften wohl doch deutlich unterschritten werden.
Im Einklang mit der Natur
Während zwischen den Rebstöcken derzeit Hochbetrieb herrscht, lässt ServusTV hinter die Kulissen der Winzerbetriebe blicken. Naturweine mit internationalem Legendenstatus stammen aus dem Hause von Christian Tschida in Illmitz. Sein Erfolgsgeheimnis sind „unzählige Arbeitsstunden im Weinberg, ein ausgeklügeltes Kompostprogramm inklusive“. „Manche sagen ,Naturwein’ dazu. Ich sage, es ist einfach Wein. Wein, der von mir kommt“, ergänzt Tschida vor laufender Kamera.
Weine mit Stil
Schlank, puristisch und mit weniger Alkoholgehalt als in früheren Zeiten - diesem Weinstil hat sich das weithin geschätzte Weingut F. X. Pichler in Oberloiben bei Dürnstein in Niederösterreich verschrieben. Die Geschicke leitet Lucas Pichler, Sohn der Legende Franz Xaver. Der Sattlerhof in Gamlitz im Süden des weststeirischen Hügellandes bewirtschaftet alle seine Weingärten nach den Grundsätzen der Biodynamie, was im Griechischen für Leben und Bewegung steht. Diese Folge der Senderserie „Winzerlegenden“ ist am Freitag ab 21.15 Uhr auf ServusTV zu sehen.
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