„Er war Wegbereiter“

Messners Gipfelsturz: Das sagt sein Thronfolger

Österreich
27.09.2023 10:58

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (79) erhält nach dem Verlust zweier Titel im Guinnessbuch der Rekorde Unterstützung vom neuen Rekordmann. Der US-Amerikaner Ed Viesturs (64) sagte auf Anfrage: „Ich bin der festen Überzeugung, dass Reinhold Messner der erste Mensch war, der alle 14 Achttausender bestiegen hat, und dass dies auch heute noch anerkannt werden sollte.“

Bisher war Messner im Guinnessbuch als der erste Mensch verzeichnet, der alle 14 Achttausender der Welt bestiegen hat - und als erste Person, die dies ohne Hilfe von Sauerstoff aus der Flasche geschafft hat.

Ed Viesturs schrieb auf Instagram über Reinhold Messner:

Gemäß neuer Berechnungen sprechen die Organisatoren des Buches in der neuen Ausgabe Viesturs, der 2005 mit der Annapurna seinen letzten fehlenden Achttausender geschafft hat, diesen Titel zu.

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Er war der Wegbereiter, nicht nur stilistisch, sondern auch physisch und psychisch, indem er ohne zusätzlichen Sauerstoff kletterte. Andere Bergsteiger, wie ich, konnten von ihm inspiriert in seine Fußstapfen treten.

Ed Viesturs über Reinhold Messner

Grundlage der Guinness-Entscheidung sind neue Berechnungen mit Geodaten, wonach etliche Bergsteiger vor Erreichen des „wahren Gipfels“ wieder umgekehrt seien.

Der deutsche Himalaya-Chronist Eberhard Jurgalski behauptet schon länger, dass Messner nie ganz oben auf dem Gipfel der 8091 Meter hohen Annapurna stand. „Messner war an einem Punkt 65 Meter vor und fünf Meter unter dem Gipfel“, sagt Jurgalski.

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner (Bild: APA/dpa/Roland Weihrauch)
Bergsteiger-Legende Reinhold Messner
Der deutsche Himalaya-Chronist Eberhard Jurgalski (Bild: revistaoxigeno.es)
Der deutsche Himalaya-Chronist Eberhard Jurgalski

Berechnungen sind umstritten
Die Berechnungen sind in Bergsteigerkreisen umstritten. „Die ursprüngliche Liste der Besteiger der 14 Achttausender, wie ich sie bisher immer kannte, halte ich noch immer für wahr“, sagt auch der neue Rekordmann Viesturs. „Ich glaube, dass Messner und die anderen ihr Möglichstes getan haben, um auf diesen Bergen die wahren Gipfel zu besteigen, und zwar nach bestem Wissen und unter den Bedingungen, die sie vor Ort vorfanden.“

Über Messner sagt Viesturs: „Er war der Wegbereiter, nicht nur stilistisch, sondern auch physisch und psychisch, indem er ohne zusätzlichen Sauerstoff kletterte. Andere Bergsteiger, wie ich, konnten von ihm inspiriert in seine Fußstapfen treten.“

„Bergsteigen ist eine persönliche Reise“
Messner hatte über den Verlust der Titel gesagt, er habe Zeit seines Lebens nie einen solchen „Weltrekord“ für sich reklamiert. „Einen Rekord, den ich nie in Anspruch genommen habe, kann man mir auch nicht nehmen.“ Auch Viesturs sagte: „Bergsteigen ist eine persönliche Reise, und es sollte nicht darum gehen, auf einer Liste zu stehen oder Rekorde aufzustellen.“

Zu Jurgalski sagte Messner: „Der hat keine Ahnung. Der ist kein Experte. Der hat einfach den Berg verwechselt. Natürlich sind wir auf dem Gipfel angekommen.“

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