Auf dem Salzburger Almenweg lässt man im Pongau den Alltag im Tal zurück. Nicht umsonst zählt der 350 Kilometer lange und in 25 Etappen gegliederte Weitwanderweg zu den beliebtesten.
Wenn es die Blätter im Tal bunt treiben, ist es oben am Berg am schönsten. Wir wollen hoch hinaus und beim Wandern und genussvollen Bergspazieren noch viel Licht vor den dunklen Wintertagen tanken. In der Salzburger Sportwelt kennen wir uns im Winter gut aus. Warum sich nicht einmal vom Bergpanorama verzaubern lassen - nämlich dann, wenn der Herbst ins Land zieht?
Verrückt nach Gipfelglück
Frische Luft, imposante Fernsicht und das goldgelbe Farbenspiel der Natur locken in die Berge. Morgens kühle Temperaturen, Nebelfelder, die wie Schleier die Landschaft einhüllen. Warme Sonnenstrahlen, die uns noch vom Sommer träumen lassen. Während im Tal vereinzelt Nebelschwaden hängen, laden die Gipfel zur Fernsicht ein. Diese Zeit, wenn es im Gebirge langsam ruhig wird, die Bäume in den schönsten Rot- und Gelbtönen erstrahlen, ist für immer mehr Bergfexe die schönste zum Wandern.
Der Salzburger Almenweg ist ein echter Klassiker unter den Weitwanderwegen. Auf 25 Tagesetappen verbindet er alle 25 Orte des Salzburger Pongaus: das Gasteiner- und das Großarltal, die Region Hochkönig, das herrliche Plateau hoch über dem Salzburger Salzachtal, das Tennengebirge und die Salzburger Sportwelt mit ihren sieben Ferienorten Flachau, Wagrain-Kleinarl, St. Johann, Radstadt, Altenmarkt-Zauchensee, Eben und Filzmoos. Wahre Schatzkästchen für Alpinisten jeglichen Anspruchs. Drei Schwierigkeitsgrade für Einsteiger und Familien bis hin zu erfahrenen Bergsteigern werden geboten.
Unser Ausgangspunkt ist das Alpendorf in St. Johann im Pongau. Genächtigt wird im etwas höher gelegenen Aktivhotel Alpendorf. Hier oben lässt es sich in Zirbenholz-Betten herrlich schlafen.
Und gleich zu Beginn der Wanderung wird klar: Es gibt sie noch, diese kleinen, idyllischen Almhütten mit plätscherndem Brunnen und krummen Wänden. Die uns an unsere Kindheit erinnern. Als die Wanderlust streckenweise nachließ und die Vorfreude auf eine Pause und Jause immer größer wurde. Schon von Weitem nimmt man den Duft von frisch gebackenen Bauernkrapfen wahr, die zu spritzigem Melissen-Sirup serviert werden. Aber auch Salzburger Kasnocken, Kaspressknödel und Kaiserschmarrn landen auf den Tellern. Und eine gute Brettljause darf natürlich auf der Karte auch nicht fehlen.
Nirgendwo sonst gibt es so viele Almen wie im SalzburgerLand: Die Mehrzahl der Hütten wird traditionell bewirtschaftet, und rund 80 Prozent von ihnen sind innerhalb von 60 bis 90 Minuten zu Fuß zu erreichen. Wären wir doch schon als Kinder hier gewesen, denken wir im Stillen. Etliche Hütten haben noch bis Ende Oktober geöffnet.
Vom mittelalterlichen Radstadt bis zum Fusse des Dachsteins
„Berge sind sicher nicht die Antwort auf alles, aber du vergisst dort immerhin all deine Fragen“, zitiert ein Journalistenkollege beim Anstieg einen weisen Spruch. Schnaufend, aber mit einem Grinsen im Gesicht nicken wir anderen zustimmend. Hochkonzentriert bewältigen wir auch die steileren Terrains im Nu, die uns einiges an Fitness abverlangen.
Gleichzeitig rückt der Alltag wie der eben noch erklommene Gipfel in weite Ferne, und Glücksgefühle machen sich breit. Wir erleben uns „ganz im Moment“. Und spüren am eigenen Leib: Das Wandern reduziert den Stresslevel und dient der mentalen Regeneration wie kaum eine andere Aktivität.
Mehr als 1000 km markierte Wanderwege führen durch die sieben Ferienorte der Salzburger Sportwelt - darunter auch der Salzburger Almenweg. Genächtigt wird wahlweise im Tal oder auf einer der Hütten. Vom mittelalterlichen Städtchen Radstadt bis hin zum 1075 Meter hoch gelegenen Filzmoos am Fuße des Dachsteins - „Weitwandern auf den Spuren des Blauen Enzians“, so wird es vom SalzburgerLand beworben. Und wirklich, auf die schöne alpine Staude stoßen wir nicht nur einmal.
Mit den Radstädter Tauern, dem Tennengebirge und dem Dachstein vor der Türe führt die Salzburger Sportwelt auf echte Traumgipfel. Über 90 Prozent des Weges verlaufen auf über 1000 m Seehöhe. Gemütlich von Alm zu Alm wandernd. Sich dabei ein gemächliches Tempo gestatten, imposante Landschaftsbilder genießen, die vielfältigen Aussichten und die Stille der Welt der Berge und Seen in Salzburg mit jedem Atemzug in sich aufnehmen. Das hat schon was!
Hoteltipps:
Ab Jahresende kann die Sehnsucht nach individueller Freiheit mit Service, Komfort und Sicherheit gebucht werden. Bei den maßgeschneiderten Wanderreisen des Info- und Buchungscenters Trial Angels soll alles nach Wunsch verlaufen. Egal, ob alleine oder in größerer Gruppe und ob es zwei Etappen sind oder der gesamte Trail auf einmal. Dabei gut betreut und erreichbar dank 12/7-Hotline.
Die langsame „Eroberung“ der Berge macht fit
In der sanften Herbstsonne leuchten die Lärchen in feurigen Farben. Sanfte Bergkuppen wechseln sich mit steilerem Gelände ab. Die Idylle des Landlebens und der Alltag in den Bergen geben den Rhythmus vor. Erstaunlich schnell haben wir uns daran gewöhnt. Die schrittweise „Eroberung“ macht fit. Das spüren wir schon nach ein paar Tagen.
Nur eine Frage bleibt unbeantwortet: Warum waren wir nicht schon viel früher hier? Nicht nur zum Skifahren, Skitourengehen und Snowboarden, sondern zum genüsslichen Weitwandern.
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