An der vor wenigen Tagen angekündigten Schadenersatz-Klage gegen Apple in den USA werde Proview so lange festhalten, bis eine außergerichtliche Einigung erzielt sei, kündigte der Anwalt an.
Analysten halten es für möglich, dass die Strategie aufgeht. "Apple hat so viel Geld", sagte Analyst Ben Cavender von China Market. "Die werden die Lage analysieren, und wenn sie denken, dass eine Klage große Auswirkungen auf ihre Gewinne haben wird, dann werden sie einfach zahlen." Apple selbst wollte sich am Dienstag nicht äußern. Proview-Anwalt Xie sagte, der Konzern habe ihm versichert, er habe "friedliche Absichten".
Streit um iPad-Lieferung in China und alle Welt
Dem iPad droht durch Proview auf verschiedenen Ebenen Gefahr. Schließlich wird ein Großteil der Geräte in China produziert - und ebendort versucht Proview gerade, ein Handelsverbot durchzusetzen. Sollte der chinesische Zoll diesem Antrag entsprechen, droht ein Auslieferungsverbot in alle Welt. Zudem zieht sich der Streit auch um den Verkauf der iPads in China selbst hin. Nach widersprüchlichen Gerichtsentscheidungen soll am 29. Februar das Oberste Gericht der Provinz Guangdong über die Markenrechte im Land entscheiden.
Tochterfirma verkaufte Namensrechte
Die taiwanesische Filiale von Proview Technology hatte sich 2000 in mehreren Ländern, darunter China, das Recht auf den Warenzeichennamen "iPad" sichern lassen - lange bevor Apple sein gleichnamiges Produkt auf den Markt brachte. Der US-Konzern kaufte später die Rechte für die weltweite Handelsmarke. Proview behauptet jedoch, seine taiwanesische Tochter habe nicht das Recht gehabt, die chinesischen Rechte zu verkaufen.
Verkaufsverbot nur teilweise durchgesetzt
Das iPad wird auf dem chinesischen Festland seit September 2010 verkauft. Obwohl die Behörden kürzlich in mehreren Städten Chinas Dutzende iPads beschlagnahmten, wird der Tablet-Computer in den fünf offiziellen Apple Stores und in einigen Online-Shops weiter verkauft.
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