Gab „Interview“
Moskau zeigt angeblich toten Admiral wieder im TV
Nach Angaben aus Kiew ist der Kommandant der russischen Schwarzmeerflotte, Admiral Viktor Sokolow, bei der Attacke auf deren Hauptquartier am 22. September getötet worden. Nun zeigt Moskau den Mann im Fernsehen - und viele Fragen tun sich auf.
Sokolow sagte in einem Interview des zum russischen Verteidigungsministerium gehörenden Fernsehsenders Swesda, dass die Schwarzmeerflotte erfolgreich arbeite. Aus Sokolows Kommentaren geht allerdings nicht hervor, ob die Aufnahmen nach dem ukrainischen Raketenangriff auf das Hauptquartier der Flotte auf der Krim aufgezeichnet worden sind.
„Die Schwarzmeerflotte erfüllt selbstbewusst und erfolgreich die ihr vom Kommando zugewiesenen Aufgaben. Die Überwasserkräfte, die U-Boot-Kräfte, die Marineflieger und die Truppen an der Front“, betonte Sokolow im Fernsehen.
Angriff auf Hauptquartier der Schwarzmeerflotte
Am 22. September hatte die Ukraine nach eigenen Angaben das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte in Sewastopol auf der Krim mit Raketen angegriffen und erheblich beschädigt. Dabei sei Sokolow getötet worden, erklärten die ukrainischen Spezialkräfte. Russland hatte zunächst nur den Angriff auf das Hauptquartier der Schwarzmeerflotte bestätigt. Ein Soldat werde vermisst, erklärte das Verteidigungsministerium. Am Dienstag veröffentlichte es Videoaufnahmen und Fotos, die Sokolow bei einer Videokonferenz mit Verteidigungsminister Sergej Schoigu und anderen ranghohen Offizieren zeigen sollen.
Russland geht von Unterstützung der USA und Großbritanniens aus
Russland warf den USA und Großbritannien am Mittwoch eine Beteiligung an der ukrainischen Attacke auf das Hauptquartier der russischen Schwarzmeerflotte vor. London und Washington unterstützten seit Langem das „verbrecherische Regime“ in Kiew, sagte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in Moskau bei einer Pressekonferenz.
Die Attacke am 22. September sei „ohne die leisesten Zweifel“ mit Unterstützung der amerikanischen und britischen Geheimdienste erfolgt. Genutzt worden seien dafür westliche Aufklärungsdaten, Satelliten der NATO-Staaten und Spionageflugzeuge. „Das offensichtliche Ziel solcher terroristischen Akte ist es, die Aufmerksamkeit von den gescheiterten Versuchen der Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte abzulenken und die Menschen zu verängstigen, Panik in unserer Gesellschaft zu schüren“, sagte Sacharowa.
Die Krim war von Russland 2014 unter Bruch des internationalen Völkerrechts annektiert worden. Die Ukraine hat im Zuge ihrer seit Monaten laufenden Gegenoffensive betont, auch die Halbinsel von der russischen Besatzung befreien zu wollen.
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