Das Insolvenzverfahren des Dienstleistungsunternehmens des Tiroler Gemeindeverbandes, GemNova, schreitet voran. Alle sieben Gesellschaften der Gruppe wurden mittlerweile geschlossen. Bisher wurden laut KSV1870 von den Gläubigern rund 14,3 Mio. Euro an Forderungen angemeldet, der Insolvenzverwalter erkannte bis dato 9,7 Mio. Euro als berechtigt an. Außerdem wird die Frage der Verletzung von Kapitalerhaltungsvorschriften gegen den Tiroler Gemeindeverband geprüft.
Für die Gläubiger bleibe „interessant“, „welche Ansprüche der Insolvenzverwalter aufgrund der Verletzung von Kapitalerhaltungsvorschriften gegen den Tiroler Gemeindeverband geltend machen wird“, erklärte Klaus Schaller, KSV1870-Regionalleiter, gegenüber der APA. Die GemNova könnte nämlich den Gemeinden - als Eigentümer - durch ihre günstigen Dienstleistungen Vorteile verschafft haben. Als Eigentümer dürfe man jedoch nur Geld aus einer GmbH nehmen, wenn auch Gewinne geschrieben werden - was bei der GemNova nicht mehr der Fall gewesen sei.
Laut Schaller könnte es hier für den Gemeindeverband um „beträchtliche Summen“ gehen. Daher dürfte dieser auch beim vergangenen Gemeindetag die Mitgliedsbeiträge erhöht haben, meinte der Insolvenzexperte.
Insolvenzverfahren wird wohl Jahre dauern
Der Kreditschutzverband nahm indes an, dass sich bei den Forderungen noch einiges bewegen könnte, da auch Leasingfirmen betroffen sind, deren Verträge noch final abgerechnet werden. Zudem wird erwartet, dass in den kommenden Wochen Dienstnehmer - vor allem die 600 Betroffenen der Bildungspool GmbH - ihre Ansprüche, wie etwa Urlaubsabgeltungen oder Abfertigungen, geltend machen werden.
Nun werden vom Insolvenzverwalter sämtliche Vermögenswerte verwertet, informierte der Alpenländische Kreditorenverband. Es wurde davon ausgegangen, „dass die Insolvenzverfahren einige Jahre dauern werden.“
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