Eine Mutterkuh, die offenbar ihr Kalb beschützen wollte, stieß auf einem Feld in Kirchdorf in Tirol eine Bäuerin mehrmals über den Haufen und ließ nicht mehr von ihr ab. Eine Zeugin reagierte unfassbar beherzt, ein ausgerissener Zaunpfahl war letztlich rettend.
Wegen der Hitze wollte die Bäuerin das Kalb mittags in den kühlen Stall bringen. Die Mutterkuh fasste dies offenbar als Bedrohung auf, rammte die Frau mit dem Kopf, sprang über sie hinweg und setzte zu weiteren Stößen an. Das hilflose Opfer kauerte am Boden.
Hilferufe blieben ungehört
Einzige Zeugin war Monika Steiner, ihre Hilferufe hörte vorerst aber niemand. Ihr war sofort klar: „Wenn ich hier nicht eingreife, kann die Bäuerin vor meinen Augen sterben!“ Einzige greifbare „Waffe“ weit und breit: Pfähle eines Elektrozaunes, in dem Strom war, wie der Bauer später erzählte. „Das habe ich gar nicht gemerkt, ich habe die Bänder von den Isolatoren abgewickelt, während daneben die Attacken der Kuh weitergingen. Und dann den dicken Zaunpfahl einfach abgerissen. Man entwickelt in solchen Sekunden Kräfte, die man sonst nicht hat.“
Man entwickelt in solchen Sekunden Kräfte, die man sonst nicht hat.
Monika Steiner
Mit dem losgelösten Pfahl und Schlägen konnte die dreifache Mutter die Kuh von der Bäuerin weghalten. Kurz darauf fuhr ein Jäger vorbei, der seinen Stock aus dem Auto holte und die aggressive Kuh ebenfalls in Schach hielt.
Dank an „meine Lebensretterin“
Die Bäuerin krabbelte dann aus dem Gefahrenbereich, die albtraumhaften Angriffe hatte sie in Embryostellung überstanden. „Es tut mir alles weh und ich habe blaue Flecken, auch am Kopf - aber so weit geht es mir gut“, meldete sie sich, bezeichnete Steiner als „meine Lebensretterin“. Deren Lehre: „Wenn man einen passenden Gegenstand in der Hand hat, muss man sich das Einschreiten zutrauen.“
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