Anruf bei Staatsanwalt

Florian Klenk tobt nach Anzeige: „Mieser Typ“

Medien
28.09.2023 15:15

Der „Krone“-Bericht über eine Anzeige wegen möglicher Inseratenkorruption gegen die Medien-Saubermänner vom „Falter“ schlägt hohe Wellen. Auch beim Chefredakteur und Mitgesellschafter der Wiener Stadtzeitung. Seine Reaktion ist bemerkenswert. Eine kleine Chronologie:

Es war einmal eine Anzeige - und sowohl der Politik und den Medien sind die erhobenen Vorwürfe darin keine Zeile wert. Was wie der Beginn eines Märchens klingt, ist es beim „Falter“ auch. Sachverhaltsdarstellungen an die Staatsanwaltschaft werden groß gebracht, mit Videos kommentiert, online und in der Zeitung eingeordnet. Auch teils in trautem ORF-Zusammenspiel wie etwa mit einem schon im Personalakt ob seiner nicht gerade öffentlich-rechtlich „neutralen“ Twitter-Meldungen verwarnten Redakteurs. Man ist ja schließlich die moralische Instanz der Nation.

„Falter“-Chefredakteur Florian Klenk (Bild: APA/HANS PUNZ)
„Falter“-Chefredakteur Florian Klenk

Zuruf an die Justiz
Ex-Kanzler Sebastian Kurz in Handschellen, seine Freundin als nackte Muttergottes. Alles im Sinne der Freiheit der Kunst. Ist Florian Klenk und seine Wiener Stadtzeitung einmal selbst betroffen, wie aktuell, wird im Netz groß zum Angriff geblasen. Da kann es auch passieren, dass man in der Erregung den anfragenden „Krone“-Redakteur und Schreiber dieser Zeilen persönlich als „miesen Typen“ wegen des Worts Verdacht, auf den immer eine Anzeige gründet, bezeichnet. Trotz korrekter Anfrage und des Abwartens einer Stellungnahme vor der Veröffentlichung des Berichtes. Um ganz sicher zu gehen, wird auch der Oberstaatsanwalt in der Medienstelle der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft von Klenk angerufen, damit dieser dem recherchierenden Kollegen nochmals erklärt, was Sache ist. In einer laufenden Causa.

Man stelle sich vor, die Justiz würde so auf Zuruf eines anderen Mediums oder Parteisekretärs reagieren. In den Augen des „Falter“ wäre das wohl Intervention. Aber, wie ja auch Chefredakteur und Geschäftsführer der Stadtzeitung so schön sagen: „Unser Gewissen ist völlig rein.“ Supersauber alles also, oder?

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