„Steigert die Quote“

Apothekerkammer sagt Unterstützung beim Impfen zu

Österreich
29.09.2023 09:46

In der Debatte ums Impfen, ausgelöst durch Verzögerungen bei der Corona-Immunisierung bei den niedergelassenen Ärzten, legt die Apothekerkammer nun nach. In einer Aussendung am Freitag ließ sie Unterstützer des Impfens in Apotheken antreten, darunter die schwarzen und roten Seniorenorganisationen, den niederösterreichischen Patientenanwalt Gerald Bachinger und Impfexpertin Hedwig Roggendorf. Die Ärztekammer warnte indes vor einer Gefährdung der Patientensicherheit.

2000 Apothekerinnen und Apotheker stünden bereit, man orte breite Unterstützung, hieß es. Zitiert wurde etwa Ingrid Korosec, Präsidentin des ÖVP-Seniorenbunds. „Gerade für ältere Menschen sind nahegelegene und einfach zugängliche Impfangebote essenziell. Die Möglichkeit, zukünftig Impfungen auch in Apotheken zu erhalten, steigert die Impfquote in der Bevölkerung, was vor allem für den Schutz vulnerabler Gruppen unabdingbar ist“, erklärte diese. 

Pensionistenverband: „Der nächste logische Schritt“
Ganz ähnlich Peter Kostelka, Präsident des der SPÖ eng verbundenen Pensionistenverbandes: „Die Apotheken sind für die ältere Generation schon jetzt eine zentrale gesundheitliche Anlaufstelle. Ein zusätzliches Impf-Angebot ist nur der nächste logische Schritt.“

(Bild: AFP)

„Apotheker können Impfraten erhöhen“
Bachinger strich Flexibilität und Bequemlichkeit als Vorteile für die Patienten hervor. „Internationale Beispiele zeigen, dass gut ausgebildete Apothekerinnen und Apotheker mit zusätzlichen Angeboten erheblich dazu beitragen, die Impfraten in der Bevölkerung zu erhöhen“, meinte er. Roggendorf wertete die Zweifel der Österreichischen Ärztekammer an der fachlichen Eignung von Apothekern als falsch und unbegründet: „Die Impfausbildung der Österreichischen Apothekerkammer entspricht internationalen Best-Practice-Beispielen und braucht keinen Vergleich zu scheuen.“

Ärztekammer schlägt „One-stop-shop“ bei Vertrauensarzt vor
Eine Meinung, die von der Ärztekammer (ÖAK) nicht geteilt wird, ÖAK-Präsident Johannes Steinhart verwies auf das jahrelange Studium der Ärzteschaft wie auch auf die Fortbildungen, die nicht durch ein paar Stunden in einem Kurs oder Webinar ersetzt werden könnten. Stattdessen schlug er den „One-stop-shop“ beim Vertrauensarzt vor. „Wenn Ärztinnen und Ärzte Impfstoff, den sie in der Ordination lagernd haben, gleich impfen, könnten sich Patientinnen und Patienten den Weg in die Apotheke ersparen - einfacher und sicherer geht es nicht.“

Kritik übte Steinhart an den Impf-Apotheken-Unterstützern: „Es ist besonders enttäuschend, wenn sich Vertreter von Senioren- und Patientenvertretungen vor den Karren der Apothekerschaft spannen lassen, anstatt sich um die maximale Sicherheit der Menschen zu sorgen, die sie vertreten.“ Das sei nicht nachvollziehbar und erinnere an die Diskussion rund um die Wirkstoffverschreibung, wo er die Unterstützung von Patienten- und Seniorenvertretern ebenfalls vermisst habe. Apotheken würden aber grundsätzlich natürlich eine wichtige Rolle dabei spielen, die Impfrate zu erhöhen, was das erklärte Ziel sei.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt