„Berechnung komplex“

Berufsschullehrer warten auf Zehntausende Euro

Wien
30.09.2023 06:00

Den Wiener Lehrern an den Berufsbildenden Höheren Schulen reicht es, wie sie in einem Offenen Brief an die Bildungsdirektion schreiben. Denn einige Kollegen warten seit Jahren auf die richtige Einstufung - und einige auf richtig viel Geld.

Bereits im Jänner hat die Gruppe Wir BMHS LehrerInnen der Fraktion Christlicher Gewerkschafter auf die massive Verzögerung bei den Berechnungen des Besoldungsdienstalters für BMHS-Lehrer hingewiesen. Verbessert hat sich in diesem Punkt jedoch noch nichts.

„Neu eingetretene Lehrpersonen warten trotz Intervention von Schulleitung und Personalvertretung bis zu vier Jahre auf die Berechnung des Besoldungsdienstalters“, heißt es in dem Schreiben. Was das genau bedeutet, weiß Barbara Schweighofer von der Gewerkschaft: „Einem HTL-Lehrer etwa müssen zwölf Jahre Praxiszeit angerechnet werden. Darauf wartet er seit vier Jahren. Dabei geht es um 40.000 Euro.“ Und dieser Lehrer sei kein Einzelfall.

Barbara Schweighofer vom Team WIR BMHS LehrerInnen. (Bild: zVg)
Barbara Schweighofer vom Team WIR BMHS LehrerInnen.

Praxisfächer betroffen
„Es sind vor allem jene betroffen, die in Praxisfächern unterrichten und direkt aus diesen Branchen kommen: Etwa Küche, Service oder Handwerk“, so Schweighofer weiter. Diese unzumutbaren Verzögerungen würden zu finanziellen Notlagen bei den Betroffenen führen.

Gremium soll Ablauf beschleunigen
Die Bildungsdirektion verweist auf laufende Gespräche mit den Vertretern der Gewerkschaft und dass die „Berechnung des Besoldungsdienstalters aufgrund der Berufstätigkeit der Personen, bevor sie Lehrer werden, zeitaufwendig und komplex“ sei. „In den meisten Fäll ist diese Berufstätigkeit nicht nach dem üblichen Katalog der anrechenbaren Vordienstzeiten abzuwickeln und in vielen Fällen muss eine Beurteilung der Anrechenbarkeit durch das Bildungsministerium erfolgen, wodurch eine zeitliche Verzögerung entsteht“, erklärt eine Sprecherin. Zudem würde man gerade ein Gremium gründen, dass die Verfahren in Zukunft beschleunigen soll.

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Und das hat wieder steuerliche Nachteile.

Barbara Schweighofer

Für die betroffenen Lehrkräfte nur ein schwacher Trost. Denn wenn die Nachzahlung nach Jahren schließlich kommt, erhalten sie den Betrag auf einmal. „Und das hat wieder steuerliche Nachteile“, so Schweighofer.

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