Tierecke-Schützling

Wer gibt früherem Problemhund „Rafi“ neue Chance?

Tierecke
29.09.2023 17:30

Gefletschte Zähne, aggressives Bellen und aufgestellte Nackenhaare - so präsentierte sich Mischling „Rafi“ noch im Mai, die „Krone“ hat berichtet. Die überforderte Halterin sah keinen Ausweg mehr und übergab ihn in die Obhut der „Krone“-Tierecke. Seitdem ist viel passiert.

Rückblick:  Ute H. aus Wien-Favoriten übernahm während der Lockdown-Zeit den damals etwa dreijährigen Mischlingsrüden, der auf Rumäniens Straßen eingefangen wurde und von Tierschützern nach Österreich gebracht wurde. Völlig naiv, wie die Alleinerzieherin von zwei Töchtern zugibt. Es fehlte an Erfahrung, Zeit und Geld, um dem Junghund die richtige Erziehung zu schenken. 

Es kam, wie es kommen musste: Er verletzte Menschen, es kam zu Anzeigen und Frau H. bekam die Auflage, mit „Rafi“ den Wiener Hundeführschein zu machen. Verzweifelt suchte die Wienerin in der „Krone“-Tierecke um Hilfe, die den Rüden anschließend in ihre Obhut nahm. 

Fremde Personen waren anfangs ein rotes Tuch für „Rafi“, niemand konnte sich nähern. (Bild: Kathi Lattermann)
Fremde Personen waren anfangs ein rotes Tuch für „Rafi“, niemand konnte sich nähern.
Nach Bissvorfällen war nur noch Zwingerhaltung möglich - doch das Blatt hat sich für den Rüden gewendet. (Bild: Kathi Lattermann)
Nach Bissvorfällen war nur noch Zwingerhaltung möglich - doch das Blatt hat sich für den Rüden gewendet.

Alles muss neu gelernt werden
Die Expertise des hinzugezogenen Experten Georg Resch war eindeutig: „Rafi“ benötigt eine „Resozialisierung“ - oder auch Verhaltenstherapie - die hilft, die Probleme und Ängste des Hundes abzulegen. Der Steirer holte den Hund aus dem Zwinger und nahm ihn Anfang Juni in sein Programm auf. Dort wurde der Rüde - auch mit tierischer Hilfe - erfolgreich auf sein neues Leben vorbereitet, positives Verhalten verstärkt und Negatives korrigiert. 

Zur Person

  • Georg Resch bildet mit seiner Firma „RG-Dogs“ Hunde aus und bietet Resozialisierungs-Programme für verhaltensgestörte Hunde.
  • Mit seinem spendenfinanzierten Verein „Teufels Hunde“ in Hartberg (Stmk.) nimmt er Hunde auf, die schwer gebissen haben und als aggressiv gelten. 

„Wer will mich?“
„Rafi“ verbrachte den ganzen Sommer bei Georg Resch, mit viel Geduld und Arbeit konnte der Mischling wieder Vertrauen zu Menschen fassen und seine negative Prägung ablegen. Nun ist „Rafi“ so weit, einen neuen Platz bei erfahrenen Hundefreunden zu finden.

„Idealerweise mit Garten und nicht in der Stadt. Unser Schützling hat sich toll entwickelt und meistert den Alltag problemlos. Aber der neue Halter muss natürlich weiter konsequent mit ,Rafi‘ trainieren, damit sich die alten Muster nicht wieder einschleichen“, zeigt sich Maggie Entenfellner erfreut.

Klare Führungsrolle
Die neuen Besitzer sollten bereits Erfahrung mit Hundehaltung haben, und „Rafi“ eine klare Führungslinie vorgeben. Das Zusammenleben mit einem souveränen Zweithund, an dem sich der Rüde orientieren kann, würde sich sicherlich positiv auswirken, da „Rafi“ sehr sozial ist und den Kontakt zu Artgenossen schätzt. 

Trainer Georg Resch wird in der Anfangszeit für Fragen und Tipps zur Verfügung stehen und auch eine genaue „Einschulung“ geben, damit für Mensch und Tier ein positiver Start gegeben ist. Mit viel Verständnis für seine Vergangenheit und der nötigen Liebe, wird „Rafi“ der perfekte, treue Begleiter auf allen Wegen. 

Haben Sie Interesse?
Mischling „Rafi“ ist sechs Jahre alt, kastriert, geimpft, entwurmt und natürlich gechippt. Bei Interesse an der Übernahme von „Rafi“ senden Sie uns bitte ein Mail an tierecke@kronenzeitung.at. Wenn möglich skizzieren Sie auch Ihre Lebensumstände und Beweggründe, warum „Rafi“ der richtige Hund für Sie ist! Wir melden uns umgehend mit weiteren Informationen zurück. 

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