Mit einer 23-jährigen Verkäuferin aus Regau durchstieg ein 27 Jahre alte Schlosser aus Puchkirchen um 14.30 Uhr den Drachenwand-Klettersteig. Alles ging gut. Ins Tal zurück wollten sie dann um 16 Uhr über den Normalweg, den "Hirschsteig". Doch der präsentierte sich gar nicht normal, sondern lebensgefährlich: Die Schneemassen hatten alles zugedeckt, keine Markierung war zu sehen.
"Hätten Hilfsaktion fast unterschätzt"
So nahm das Drama seinen Lauf: Die beiden verirrten sich in steiles Gelände, blieben stehen und riefen um Hilfe. "Das war vernünftig, denn sie hätten auch 100 Meter in die Tiefe stürzen können", berichtete Bergretter Heinz Hemetsberger (im Bild mit Lawinensuchhündin "Enya"). "Wir wurden selbst überrascht und hätten diese Hilfsaktion fast unterschätzt. Am Weg lag zwei Meter hoch der Schnee, alles war verweht, überall komplette Wildnis. Es war auch für uns trotz Steigeisen sehr schwer, zu den beiden vorzudringen", so der erfahrene Retter.
"Normaler Weg ins Tal war völlig zugeschneit"
Mit elf Kameraden kämpfte sich Hemetsberger durch den meterhohen Schnee drei Stunden lang über eine steile Rinne zu den beiden vor. Die Retter mussten 300 Meter Seilversicherungen anlegen, um überhaupt einen sicheren Auf- und Abstieg zu haben. Auch der Weg zurück in Tal war äußerst beschwerlich: "Der normale Weg zurück ins Tal war völlig zugeschneit", erklärte Hemetsberger. Um 22 Uhr erreichten das junge Paar samt Helfern wieder das Tal.
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