Sozialfall Sozialstaat

„Viele sind am Futtertrog, wurscht wer’s zahlt“

Oberösterreich
30.09.2023 09:00

„Die Fakten werden ignoriert, stattdessen gibt‘s nur Realitätsverweigerung“, sagt Erhard Prugger. Der Leiter der Abteilung Sozial- und Rechtspolitik der Wirtschaftskammer Oberösterreich ging unter die Autoren. In seinem Buch „Sozialfall Sozialstaat“ legt der Eferdinger die Finger in die Wunden und zeigt Wege auf, wie man die Probleme in den Griff bekommen kann.

Der steigende Andrang auf Sozialmärkte, der Griff zu billigeren Lebensmitteln, dazu noch der Hamburger-Sager von Bundeskanzler Karl Nehammer - die Teuerungen und deren Folgen sind in aller Munde. „Natürlich sind nicht alle auf der Butterseite, aber wir sind auch nicht alle armutsgefährdet“, sagt Erhard Prugger.

„Der Riese wankt und wir hängen ihm die falschen Rucksäcke um“
Der Eferdinger, Leiter der Abteilung Sozial- und Rechtspolitik der Wirtschaftskammer Oberösterreich, schrieb im Trauner Verlag das Buch „Sozialfall Sozialstaat“, das nun im Buchhandel erschienen ist. Neun Lügen zeigt er auf und versieht sie mit Vorschlägen, wie man’s besser machen kann. „Ich will ja kein Suderant sein“, so der 62-Jährige, der betont: „Das Sozialsystem ist in massiver Schieflage, der Riese wankt und wir hängen ihm die falschen Rucksäcke um, wenn wir über die 32-Stunden-Woche diskutieren.“

Prugger über den Teilzeit-Boom: „Mehr Freizeit wollen und weniger arbeiten und zu glauben, die soziale Absicherung bleibt auf dem Niveau, ist falsch.“ Die letzten Jahre, in denen das Gießkannenprinzip Einzug hielt, sieht er kritisch: „Der Fokus darauf, dass der Sozialstaat denen helfen muss, denen es schlecht geht, ist verloren gegangen. Es sind unheimlich viele am Futtertrog - wurscht wer’s zahlt.“

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