Im Archiv der „Kärntner Krone“ lagern alle Ausgaben der vergangenen 40 Jahre. Eine wertvolle Sammlung Kärntner Zeitgeschichte.
Während sich die Redakteure der „Kärntner Krone“ jeden Tag aufs Neue auf die Geschehnisse in Kärnten stürzen und recherchieren, schlummert in den Räumlichkeiten der Redaktion ein stiller, aber immens wichtiger Zeitzeuge: das „Kärntner Krone“-Archiv. Zahlreiche Bände, Millionen Seiten und Abermillionen Geschichten. Geschichten, die das Bundesland Kärnten bewegten und prägten. Von großen Politskandalen über herzzerreißende Rettungsaktionen, sensationelle Sporterfolge bis hin zur tierischen Affenjagd – das Archiv kennt sie alle. Und beim Durchschmökern der alten Ausgaben wird der Leser auf eine Reise in vergangenen Tage mitgenommen.
Vierzig Jahre und noch wesentlich mehr
Doch das Archiv der „Kärntner Krone“ blickt nicht nur auf 40 Jahre Kärntner Zeitgeschehen zurück. Neben den Tausenden Ausgaben der „Krone“ lagern auch 255 Bände der Volkszeitung, die im Februar 1990 eingestellt wurde. Damals entschloss sich die „Krone“, das Archiv der seit 1945 erscheinenden Tageszeitung zu übernehmen und zu bewahren. Daher reicht das Archiv der „Kärntner Krone“ nicht nur bis zum 6. November 1983 zurück, sondern sogar bis zum 1. Jänner 1955 – also 68 Jahre Geschichte aus unserem Bundesland und der Welt.
Die „Kärntner Krone“ wird 40 Jahre alt. Am 6. November 1983 ist die erste Ausgabe der vierten Bundesländer-Krone zum ersten Mal erschienen. Das ist für uns Anlass, zurückzublicken, Bilanz zu ziehen, aber auch, die Blicke nach vorne zu richten. Was kommt? Wie geht es weiter? Wir beleuchten 40 Lebensbereiche in 40 Folgen.
Mit Druckerschwärze ins digitale Zeitalter
Noch heute gehen die „Kärntner Krone“-Redakteure ins Archiv, um zu recherchieren. Und beim Betreten des Raumes wird die Nase vom typischen Duft alten Papiers umweht. Es reiht sich ein schwarzer Band an den nächsten, feinst säuberlich und chronologisch geordnet. Monat für Monat, Jahr für Jahr. Da fällt es einem leicht, die richtige Ausgabe zu finden. Und bei der Recherche kann es dann auch leicht passieren, dass man sich in den alten Geschichten verliert, eine spannender als die andere. Besonders für jüngere Redakteure ein Aha-Erlebnis!
Nach der Recherche in den alten Ausgaben folgt dann das nächste Aha-Erlebnis: Druckerschwärze auf den Fingern.
Bilder die Kärnten bewegten - die „Krone“ hat sie noch immer
Egal, ob wilde Partynächte mit Stars und Sternchen am Wörthersee, der Tod von Landeshauptmann Jörg Haider oder die Lösung des Ortstafelstreits, die „Krone“ war nicht nur bei allen großen und wichtigen Ereignissen in Kärnten dabei und hat darüber berichtet, sie hielt diese auch fotografisch fest. Und das war nicht immer eine einfache Aufgabe. Denn für den idealen Schnappschuss waren oftmals Fingerspitzengefühl und das Auge für den passenden Moment gefragt.
Und all diese im „Krone“-Stil geschossenen Fotos haben auch noch heute im Archiv ihren Platz. Neben den zahlreichen Bänden gibt es eine eigene Fotoabteilung, wo das Bildmaterial der vergangenen 40 Jahre lagert. Alles natürlich mit Schlagworten und Namen versehen, damit die damaligen Redakteure die Bilder auch möglichst leicht finden konnten.
Während bis in die frühen 2000-Jahre die Bilder noch händisch ausgesucht wurden, reicht heute nur ein einfacher Klick - und Zigtausende Fotos erscheinen am Bildschirm.
Heute werden die Bilder nur noch in digitaler Form erstellt, bearbeitet und archiviert. Eines haben sie mit ihren Vorgängern aber gemeinsam: Sie sind ganz im „Krone“-Stil.
Interview mit Chefredakteur Hannes Mößlacher: „Das hat Kraft, das kann was erzählen“
Das Archiv der „Kärntner Krone“ ist ein stiller Zeitzeuge. Was macht es so besonders?
Man sagt, ein Archiv wäre der größte Feind eines Politikers; weil man nachprüfen kann, was gesagt, was versprochen und was dann meist nie umgesetzt wurde. Unser eigenes Archiv reicht mittlerweile über 40 Jahre, das ist ein längerer Zeitraum, als eine Menschengeneration. Das hat Kraft, das kann etwas erzählen.
In der Redaktion lagern auch Bände der Volkszeitung. Warum hat man sich damals dazu entschlossen, diese zu kaufen?
Weil ein Zeitungsarchiv eben gesammeltes Wissen und Zeitgeschichte ist. Und weil so etwas nicht verloren gehen darf. Die Volkszeitung war im Kärnten der Nachkriegszeit für Jahrzehnte eine feste publizistische Größe.
Wird man als Redakteur der ersten Stunde nostalgisch, wenn man sich die Ausgaben im Archiv ansieht?
Wenn man wie ich Gründungsmitglied einer Zeitung ist, dann ist das, was da im Archiv steht, auch Teil des Lebens. Ein großer Teil sogar; bei mir zwei Drittel des Lebens. Und ja, da kann man schon nostalgische Gefühle bekommen.
In welcher Form werden / sollten die Ausgaben in Zukunft archiviert werden?
Alles, was gedruckt wurde, auch als Papier, aber natürlich dazu parallel digital; so wie man alles, was man publiziert, aufheben sollte. Für spätere Recherchen, für den Nachweis von Veränderung, aber auch dafür, um zu zeigen, dass sich nichts - oder zu wenig - ändert.
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