Rund 27 Jahre nach dem Mord an dem US-Rapper Tupac Shakur wurde doch noch ein Verdächtiger festgenommen. Ein 60-jähriger früherer Gang-Anführer sei am Freitagmorgen festgenommen und angeklagt worden, berichteten mehre Medien. Er sitze in Haft, eine vorübergehende Freilassung auf Kaution sei abgelehnt worden.
Der Mann hatte zuvor immer wieder öffentlich davon gesprochen, dass er in dem Auto gesessen habe, aus dem 1996 die Schüsse auf Shakur abgefeuert wurden. Er stand bereits seit Jahren unter Verdacht, mit dem Mord an dem damals 25-jährigen Tupac Shakur in Verbindung zu stehen beziehungsweise Drahtzieher der Tat gewesen zu sein. In Interviews hatte der 60-Jährige gesagt, sein Neffe habe die tödlichen Schüsse abgegeben und er selbst sei damals gemeinsam mit ihm im Auto gesessen. Der Neffe kam bereits 1998 bei einer Schießerei ums Leben.
Hausdurchsuchung im Sommer
Die Beweise reichten jedoch nicht aus. Im Sommer wurde in der Stadt Henderson im US-Bundesstaat Nevada eine Hausdurchsuchung in dem Fall durchgeführt. Dabei stellte die Polizei mehrere Beweismittel sicher (siehe Video oben). Laut der britischen Zeitung „The Sun“ soll es sich um ein Vibe-Magazin, in dem der Rapper abgebildet war, um Kugeln vom Kaliber 40, mehrere Computer, ein Mobiltelefon, eine Festplatte und Kartons mit Fotos handeln. Eine Nachrichtenagentur berichtete von Patronenhülsen und einem Exemplar der Memoiren des Verdächtigen.
Die US-Medienberichte bezogen sich bezüglich der Festnahme und Anklage auf die Staatsanwaltschaft in Las Vegas. Tupac Shakur zählte zu den erfolgreichsten Rap-Künstlern der 1990er-Jahre. Er war als Musiker, Schauspieler und Aktivist tätig, verkaufte weltweit mehr als 75 Millionen Tonträger. Im Juni erhielt er posthum einen Stern am „Walk of Fame“ in Hollywood. Sein Tod mit nur 25 Jahren galt bisher als ungeklärt.
Brutale Auseinandersetzung vor Tod
Am 7. September 1996 sah sich der Musiker mit mehreren Freundinnen und Freunden einen Boxkampf in Las Vegas an. Als sie den Ort verlassen wollten, kam es zu einer lautstarken Auseinandersetzung mit einem Gangmitglied. Shakur ging auf ihn los, Sicherheitskräfte beendeten die gewaltsame Auseinandersetzung. Kurz darauf fielen jedoch Schüsse auf das Auto, in dem sich der Rapper befand. Er erlitt einen Streifschuss am Kopf und erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Laut den Ermittlungen der Polizei hat sich der Verdächtige am Abend des Verbrechens eine Waffe besorgt und sie im Auto anderen Männern gegeben. Ein zuständiger Beamter geht von einem Racheakt nach einem Konflikt zweier Gruppen aus, wobei der Angeklagte zu einer und Shakur zu der anderen gehört habe. Familienangehörige des Rappers zeigten sich verhalten, ob der Mord nach 27 Jahren nun aufgeklärt werden kann. „Sein Leben und Tod sind wichtig und sollten nicht ungelöst (...) bleiben. Also ja, der heutige Tag ist ein Sieg, aber ich werde mir das Urteil vorbehalten, bis alle Fakten und Gerichtsverfahren abgeschlossen sind“, sagte Shakurs Schwester Sekyiwa Shakur.
Millionen Fans weltweit verehren den Rapper und seine Musik weiterhin. Erst im Juli war ein Ring, den Shakur selbst entworfen und bei seinem letzten öffentlichen Auftritt getragen hatte, in New York für rund eine Million Dollar (etwa 950.000 Euro) versteigert worden.
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