Im Zuge von Ausgrabungen und Restaurationsarbeiten haben Archäologen in der Pyramide von Sahura in Ägypten bislang unbekannte Kammern im Inneren des Bauwerks entdeckt. Es handelt sich dabei wahrscheinlich um Lagerräume, die die königlichen Grabbeigaben beherbergen sollten.
Ein ägyptisch-deutsches Team unter der Leitung des Ägyptologen Mohamed Ismail Khaled vom Lehrstuhl für Ägyptologie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) habe die Kammern bei Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten, die das Ziel haben, den Unterbau der Pyramide zu sichern, gefunden, berichtet die JMU auf ihrer Website.
Man habe Lagerräumen entdeckt, die zuvor noch nicht zugänglich und dokumentiert worden waren, heißt es. Die Entdeckung werfe ein neues Licht auf die Architektur der Pyramide Sahuras, des zweiten Königs der Fünften Dynastie (2400 vor Christus) und des ersten Königs, der in Abusir bestattet wurde.
Ägyptologe vermutete bereits 1836 weitere Kammern
Dabei wurden auch Spuren eines Ganges entdeckt, den anno 1836 schon der britische Ägyptologe John Perring entdeckt hatte, der aber voller Schutt war und nicht betreten werden konnte. Er hatte damals schon vermutet, dass der Gang zu weiteren Kammern führen könnte. Diese Vermutung stellte sich nun als richtig heraus. Man habe insgesamt acht neue, bislang nicht bekannt gewesene Kammern entdeckt, so die JMU.
Die nördlichen und südlichen Teile dieser Lagerräume, insbesondere die Decke und der ursprünglichen Böden, seien stark beschädigt, es seien jedoch noch Reste der ursprünglichen Wände und Teile des Bodens zu sehen, berichten die Wissenschaftler. Der Fund liefere neue Erkenntnisse über die Entwicklung des Pyramidenbaus, heißt es seitens der JMU.
Die Sahura-Pyramide ist die erste Pyramide, die in der Nekropole von Abusir errichtet wurde. Mit ihrer Errichtung bildete sich quasi ein Standardtyp der Pyramidenbauten aus, der bis zum Ende der 6. Dynastie nur noch geringfügig verändert wurde. Besondere Bedeutung besitzt sie durch die zahlreichen gut erhaltenen Reliefs, mit denen Tal- und Totentempel sowie die Wände des Aufweges verziert waren.
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