War es tatsächlich der Griff zur Wasserflasche, der zum tödlichen Busdrama von St. Veit führte? Oder hat der Unfalllenker nicht die Wahrheit gesagt? Viele Berufsfahrer meldeten sich bei der „Krone“.
Derzeit gibt es noch keine neuen Erkenntnisse zum tatsächlichen Unfallhergang. Die technischen Sachverständigen sind noch damit beschäftigt, den Bus zu untersuchen. Auch die Videoauswertung der Dashcam aus dem Fahrzeuginneren ist noch nicht abgeschlossen. „Wir rechnen bis spätestens Ende Oktober mit den Gutachten“, so Staatsanwältin Tina Frimmel-Hesse zur „Krone“.
Berufschauffeure zweifeln an Aussage
Erst dann wird klar sein, ob der Unfalllenker bei der Einvernahme die Wahrheit gesagt hat. Wie berichtet, habe der 27-Jährige laut Aussage beim Griff zur Wasserflasche die Kontrolle über den Bus verloren. Eine Erklärung, die viele Berufschauffeure allerdings nicht glauben wollen - wie diese unabhängig voneinander der „Krone“ berichten.
Ich habe mir den Streckenabschnitt angesehen, und der ist prädestiniert für so einen ,fliegenden Wechsel‘. In der Branche ist sowas auf Fernreisen leider üblich - wenn man nicht stehen bleiben möchte, um keine Zeit zu verlieren
erklärt ein langjähriger Berufschauffeur
„Fliegender Fahrerwechsel“?
Sie sehen eher einen sogenannten „fliegenden Fahrerwechsel“ als Unfallursache. „Ich habe mir den Streckenabschnitt angesehen, und der ist prädestiniert für so eine Aktion. In der Branche ist sowas auf Fernreisen leider üblich - wenn man nicht stehen bleiben möchte, um keine Zeit zu verlieren“, erklärt ein langjähriger Chauffeur am Telefon.
Auch der Unfallzeitpunkt, 4.30 Uhr, würde für einen derartigen fliegenden Fahrerwechsel sprechen. „Die Lenker wechseln logischerweise dann ihre Sitzplätze, wenn die Passagiere schlafen und niemand etwas davon mitbekommt.“ Die Sachverständigengutachten sollen in ein paar Wochen endgültige Klarheit bringen.
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