Behördenbriefe - auch RSa oder RSb genannt - sind offenbar Stressfaktoren für so manche Postler. Drei von ihnen standen in kurzer Folge vor Schöffenrichtern, weil sie diese Sendungen nicht zugestellt, sondern versteckt hatten. Zuletzt eine 21-Jährige, die in Sierning 47 Rücksendungen im Auto und Kellerabteil gehortet hatte.
Amtsmissbrauch lautete der Vorwurf gegen die 21-Jährige. Strafrahmen: sechs Monate bis fünf Jahre Haft!
Doch die Postlerin fand milde Richter, die eine Diversion aussprachen, die nur möglich ist, wenn der Schaden sehr gering ist. Und das war auch in diesem Fall so, weil die Postlerin keine Benachrichtigung hinterlassen hatte – sonst hätte der Brief als zugestellt gegolten und die Adressaten wären bei Fristversäumnissen in der Erklärungsnot gewesen.
Fehler können bei der Arbeit passieren, das kann man alles lösen. Wird vorsätzlich gehandelt, gibt’s aber klare Konsequenzen.
Michael Homola, Post-Sprecher
Postler verloren Job
Auch ein Postler (27) in Engerwitzdorf, der 108 RSb-Briefe im Müll entsorgt und ein Zusteller (22) in Steyr, der 167 Behördensendungen gehortet hatte, kamen mit Diversionen sowie 500 Euro Geldbuße davon. Der Arbeitgeber Post kennt bei groben Verfehlungen aber keine Nachsicht: „Von diesen Mitarbeitern müssen wir uns ausnahmslos trennen“, sagt Post-Sprecher Michael Homola.
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