In Sachen Kreativität und Ausgefallenheit waren in den Achtzi- gern keine Grenzen gesetzt. Kommen Sie mit uns auf eine stylische Zeitreise durch vier Jahrzehnte.
Wer ein Kind der Achtzigerjahre ist, weiß, dass Haarspray der beste Freund der Eltern und Großeltern war, denn das Motto lautete: Je mehr Volumen desto besser! Der XXL-Look auf dem Kopf war bei Jung und Alt ein absolutes Muss. Wer damals auffallen wollte, der musste sich auf seinen Friseur verlassen können. Und das galt nicht nur für das weibliche Geschlecht. Auch Männer strahlten um die Wette mit ihrem ondulierten Haar.
Neben dieser „Walle-walle-Edition“ war ein weiterer Haarschnitt ganz besonders beliebt: der Vokuhila – vorne kurz, hinten lang. Salonfähig gemacht haben diesen Stil vor allem Popstars wie David Bowie, Nena und Dieter Bohlen sowie berühmte Sportler wie die Fußball-Legende Rudi Völler und das Tennis-Ass Andre Agassi.
Ich möchte gerne wissen, wie viele Dosen Haarspray ich in meinem Leben verbraucht habe, vor allem zwischen 1980 und 2000. Oft haben die Frisuren so ausgesehen, als hätte die Kundin in die Steckdose gegriffen.
Maria (63), pensionierte Friseurin aus Klagenfurt
Den nächsten großen Frisurentrend setzte die Kult-Serie „Friends“, die das Lebensgefühl der knallbunten Neunzigerjahre widerspiegelte. Kaum eine andere Dekade war so wunderbar verspielt und kreativ wie die letzte vor der Jahrtausendwende. Die Haare wurden geglättet, aber auch die Dauerwelle war sehr populär. Besonders oft zum Einsatz kam das Kreppeisen. Es zauberte zahllose Mini-Wellen in die Haarsträhnen und verlieh ihnen ein erstaunliches Volumen. Besonders Verspielte versahen ihre Haarpracht zusätzlich mit Perlen und Bändern. Die berühmte „Palme“ auf dem Kopf war die „Kirsche auf der Sahnehaube“ und ein typisches Markenzeichen der Neunziger.
Sleek ins Millenium
Ganz anders präsentierten sich dann die 2000-er-Jahre: Raus aus der Dusche – und ab auf den roten Teppich: Nach hinten gegelte Haare, die den Eindruck erweckten, als hätte man aufs Föhnen vergessen, waren zu Beginn des neuen Jahrtausends der Hingucker. Und diese Frisur funktionierte nicht nur auf Laufstegen, sondern auch im Alltag. Mit speziellen Gels, die zum Teil so aushärteten, dass einem die Haare zu Berge standen, ließ sich der Wet-Look ganz einfach stylen.
Nach diesen frisurentechnisch recht turbulenten drei Jahrzehnten, ging man es ab 2010 anfangs etwas ruhiger an. Frauen und Männer präsentierten sich in herben, coolen Looks – und die waren vor allem eines: extrem selbstbewusst. Kurz geschnittenes Haar bei Frauen war plötzlich „in“. Egal, ob Pixie-Cut oder Undercut, je kürzer desto besser. Und dieser Trend hält auch noch bis heute an.
Einen kurzen Ausreißer gab es im Jahr 2017. Da wurde es für kurze Zeit bunt, schrill und voller Glitzer: der Unicorn-Look war geboren. Er eroberte die Straßen in allen möglichen Farben und in allen möglichen Varianten. So überraschend der Stil aufgetaucht ist, so schnell war er auch wieder verschwunden. Neben Long-Bob und kecken Kurzhaarschnitten sind aktuell auch wieder lange Haare – ob glatt oder wellig – voll im Trend. Man trägt sein Haar einfärbig oder mit sogenannten Babylights, also dünnen hellen Strähnen. Damit macht man im Jahr 2023 nichts falsch.
Trends kommen und gehen
Mittlerweile erobert ein neuer Trend die Szene, und der präsentiert sich tierisch schön. Die Rede ist vom Wolf Cut. Was sich dahinter verbirgt, ist einfach erklärt: Das Deckhaar wird stufig kürzer geschnitten als das untere Haar und erinnert somit an den wilden „undone“ Look eines Wolfes.
Die vergangenen Jahrzehnte haben gezeigt, dass der Fantasie der Menschen bei der Gestaltung ihres Kopfschmuckes kaum Grenzen gesetzt sind. Man darf gespannt sein, was uns in den nächsten 40 Jahren erwartet.
Kleider machen Leute
Woran denken Sie, wenn sie „Call on me“ lesen? Genau: schrille, bunte Leggings, auffällige Stulpen und grelles Stirnband. Das beschreibt zu 100 Prozent den Kleidungsstil von vor 40 Jahren. Vier Jahrzehnte sind eine lange Zeit, da kann sich viel verändern. Vor allem in der Modebranche. Die Achtzigerjahre waren geprägt von schrillen Outfits. Pinke Strümpfe und grüner Body, gepaart mit überdimensional großen Schulterpölstern unter Blazern und Oversized-Pullovern. Und als wäre das nicht genug, kam auch noch ein Mix aus Mustern hinzu: Punkte, kombiniert mit Streifen und Karo-Muster - alles war erlaubt. Pop-Ikonen wie Madonna waren für viele die Vorreiter. Mit laszivem Make-up, engen Corsagen und spitzen Bustiers wurde provoziert.
Und das zog sich bis Anfang 1990, dann wurde es richtig „sexy“. Hautenge, kurz geschnittene Spaghettiträger-Tops wurden gerne mit kurzen Faltenröcken oder weiten Jogginghosen kombiniert. Dazu waren Tattoo-Ketten und farbige Sonnenbrillen recht beliebt. Was in keiner Garderobe fehlen durfte: der Denim-Style. Jeansstoff „all over“ in jeder Variante war sowohl bei Männern als auch bei Frauen beliebt und prägte die Neunzigerjahre.
Und schon sind wir in den 2000-ern angekommen. Weit geschnittene Jeanshosen, die tief auf der Hüfte saßen und die Unterwäsche zeigten sowie enge, kurze T-Shirts und trägerlose Tops waren angesagt. Dazu kleine Handtaschen mit kurzem Henkel, in die heute nicht einmal mehr ein Smartphone passen würde. Die trendy Accessoires waren hohe Overknees-Stiefel, gerne über den Jeans getragen, Plateau-Schuhe sowie Netzstrumpfhose. Auch Nieten in allen Varianten waren ein Muss.
Die „Kärntner Krone“ wird 40 Jahre alt. Am 6. November 1983 ist die erste Ausgabe der vierten Bundesländer-„Krone“ zum ersten Mal erschienen. Das ist für uns Anlass, zurückzublicken, Bilanz zu ziehen, aber auch, die Blicke nach vorne zu richten. Was kommt? Wie geht es weiter? Wir beleuchten 40 Lebensbereiche in 40 Folgen.
Weite Hosen, bauchfreie T-Shirts
Man könnte meinen, dass mit diesen ganzen Trends, in der Modebranche etwas Ruhe eingekehrt ist, aber nichts da. Viele Trends der vergangenen Jahre feiern heute wieder ein Comeback! Speziell extrem weite Hosen, bauchfreie T-Shirts und auffällige Muster sind zurzeit wieder absolut „in“. Nur mit einem Unterschied: Im aktuellen Jahrzehnt stehen wir an einem Wendepunkt in der Modegeschichte. Nachhaltigkeit und der sorgsame Umgang mit Rohstoffen rücken in den Fokus. Vor allem Recycling und Second-Hand werden großgeschrieben und sind in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken.
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