Die Polizei und das Bundesheer stehen an der Grenze erneut im Dauereinsatz. Verschnaufpause gibt es keine, wie ein 12-Stunden-Lokalaugenschein der „Krone“ in den Bezirken Neusiedl am See und Oberpullendorf zeigt, den beiden Hotspots illegaler Migrationsbewegungen.
„Immer wieder schlagen besorgte Bewohner per Notruf Alarm, weil ihnen in ihren Heimatorten umherirrende Flüchtlinge über den Weg laufen“, heißt es aus den Einsatzstellen. Jeder Meldung gehen die Beamten und Soldaten sofort nach. „Asyl“ ist jenes Wort, das sie am meisten zu hören bekommen. Das bestätigte sich direkt vor Ort.
Freitag, 15 Uhr: Eng zusammengepfercht, hocken 42 Flüchtlinge in einem Klein-Lkw, der den Grenzübergang in Deutschkreutz passiert hat. Die beiden Schlepper sind mit dem Transporter am Kontrollposten vorbeigefahren, kurz darauf werden sie gestoppt. Das Schleuser-Duo läuft davon und kann entkommen. In einem Bus werden die völlig erschöpften Migranten, unter ihnen vier Familien, in eine Erstaufnahmestelle gebracht.
Freitag, 23 Uhr: Mitten durch St. Andrä streifen sechs Flüchtlinge. Die Polizei wird verständigt, um sich um die Afghanen, Inder und Türken zu kümmern. „Bitte, rufen Sie uns ein Taxi“, sagen sie zu „Krone“-Reporter Christian Schulter.
Samstag nach Mitternacht: In Halbturn irren zwölf Flüchtlinge durch die Straßen, darunter eine Frau. Soldaten und Polizisten übernehmen die Betreuung.
Samstag gegen 1 Uhr in der Nacht: Im unweit entfernten Mönchhof müssen sechs weitere Flüchtlinge aufgenommen werden. Ihre ersten Worte: „Asyl, Asyl!“ Nachforschungen ergeben, dass sämtliche Aufgriffe in der näheren Umgebung vermutlich mit ein und derselben Schleppertour in Zusammenhang stehen.
Fast 300 Flüchtlinge in einem Tag
Bei 66 Aufgriffen war die „Krone“ dabei. Insgesamt wurden Freitag 132 Flüchtlinge im Bezirk Oberpullendorf registriert, 137 im Bezirk Neusiedl. 14 Meldungen entfallen auf das restliche Burgenland. Ein Grenzschützer: „Im Schnitt sind das zwölf Aufgriffe pro Stunde. Wie soll das weitergehen?“
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