Mehr Opfer befürchtet
Brand in spanischen Diskotheken: Mehrere Tote
Bei einem Brand in einem Vergnügungsviertel in der spanischen Stadt Murcia sind am Sonntag mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Vier wurden mit einer Rauchgasvergiftung in ein Spital gebracht, viele werden noch vermisst.
Wie die spanische Zeitung „La Vanguardia“ unter Berufung auf Rettungskräfte berichtet, hätten sie sich nach dem Löschen der Flammen Zugang zu den Räumlichkeiten verschafft und die Todesopfer gefunden. Bei den Verletzten handle es sich um zwei Männer im Alter von 41 und 45 Jahren sowie zwei Frauen im Alter von 22 und 25 Jahren.
Feuer konnte erst nach drei Stunden gelöscht werden
Der Brand im beliebten Nachtclub „Teatre“ soll laut Angaben der BBC gegen sechs Uhr früh ausgebrochen sein und auf andere Lokale übergegriffen haben, die Flammen seien erst gegen 9 Uhr gelöscht worden. Die Rettungskräfte hätten das Gebäude im Stadtviertel Atalayas erst um 10 Uhr betreten können, heißt es. Feuerwehrleute suchen noch nach weiteren Vermissten.
Ein Polizeisprecher sagte, in der Diskothek habe es am Samstag eine Geburtstagsfeier gegeben. Nicht alle Gäste dieser Feier seien bisher gefunden worden. Die Bergung möglicher weiterer Leichen habe oberste Priorität. Zunächst war von sechs Toten die Rede gewesen, doch die Zahl der Todesopfer stieg im Verlauf des Tages stetig an.
Bilder von Rettungsdiensten zeigten, wie dichter Raum aus dem Dach des Gebäudes stieg. Die Rettungskräfte seien nach wie vor im Einsatz, erklärte die Stadtverwaltung auf X (vormals Twitter). Die Rauchwolke war kilometerweit zu sehen.
Bürgermeister rief dreitägige Trauer aus
Die spanische Polizei und die Behörden gehen davon aus, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte. Der Bürgermeister der Stadt im Südosten Spaniens rief eine dreitägige Trauer aus. Ihm zufolge waren mehr als 40 Feuerwehrleute, zwölf Einsatzwagen sowie 20 Polizisten am Unglücksort. Was den Brand ausgelöst hat, ist noch unklar.
Im nahe gelegenen Sportpalast von Murcia richtete die Stadt ein Betreuungszentrum ein, in dem Gäste der Disco und Angehörige der Opfer, die zum Unglücksort geeilt waren, psychologisch betreut wurden. „Wir wollen wissen, was passiert ist, auch wenn es die schlimmste Nachricht ist. Man sagt uns aber nichts“, sagte etwa ein Vater einer 28-Jährigen. Die ganze Familie sei gekommen, alle seien sehr nervös.
„Die Vermissten werden weiterhin unter extremen Schwierigkeiten gesucht“, sagte unterdessen Bürgermeister Ballesta. Er versuchte, den verzweifelten Angehörigen ein wenig Hoffnung zu machen: „Im Familienbetreuungsdienst kommen derzeit immer mehr Familien an, die nicht wissen, wo ihre Lieben sind. Aber es kann natürlich sein, dass sie an anderen Orten sind.“
Immer wieder Katastrophen in Diskotheken
In Spanien kam es schon in der Vergangenheit mehrfach zu Katastrophen in Diskotheken. Im Jahr 2017 wurden in einer vollgepackten Diskothek auf der Ferieninsel Fuerteventura 40 Menschen verletzt, als eine Decke kollabierte. 1990 kamen 43 Menschen bei einem Brand in einer Diskothek in der nordspanischen Stadt Saragossa ums Leben.
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.