Die Ukraine und Russland haben am Sonntag von gegenseitigem Beschuss berichtet. Bei russischen Angriffen mit Bomben, Drohnen und Raketen sind in verschiedenen Teilen der Ukraine mindestens fünf Menschen verletzt worden, wie Behörden meldeten. Das ukrainische Heer soll unter anderem Russlands wichtigsten Badeort Sotschi angegriffen haben.
Von diesem aus führt Präsident Wladimir Putin oft seine Amtsgeschäfte. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass über dem Gebiet Krasnodar eine feindliche Drohne abgeschossen worden sei. Der Flughafen von Sotschi wurde daraufhin zeitweise geschlossen. Anfliegende Flugzeuge wurden umgeleitet. Ukrainische Drohnenangriffe wurden am Sonntag zudem aus den russischen Gebieten Smolensk und Belgorod gemeldet. Über der Halbinsel Krim sollen zwei ukrainische Raketen abgefangen worden sein. Schwere Explosionen wurden verzeichnet (siehe Video zur strategischen Bedeutung oben).
Ukrainische Medien bestätigten den Angriff auf den Flughafen Sotschi mit Kampfdrohnen bereits. Ziel sei ein Abstellplatz für Hubschrauber gewesen. „Wir werden so lange kämpfen, wie es nötig ist“, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Nur ein Sieg des Landes würde die Kampfhandlungen beenden.
Stromausfall in Cherson
Aus verschiedenen Teilen der Ukraine wurden am Sonntag insgesamt mindestens fünf Verletzte gemeldet. Beim Beschuss der Ortschaft Stanislaw im Gebiet Cherson mit Fliegerbomben seien vier Menschen verletzt worden, teilte der Sprecher der örtlichen Militärverwaltung mit. Eine Person werde noch unter den Trümmern vermisst. Getroffen wurden unter anderem auch die Großstädte Krywj Rih und Cherson. Im Umland von Cherson sei teilweise der Strom ausgefallen.
In der Stadt Uman im zentralukrainischen Gebiet Tscherkassy sei eine Frau nach einem Drohnenangriff verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden, berichtete der Militärgouverneur der dortigen Region. In einem Lager sei ein Großbrand ausgebrochen. Auch in Krywj Rih brach ein Brand aus, Strom- und Gasleitungen wurden beschädigt. In Charkiw soll ein ziviles Unternehmen getroffen worden sein.
Mehrere Jahre Krieg?
Die russische Seite soll bereits mit mehreren Jahren Krieg rechnen, wie der britische Geheimdienst vermutet. Die geplanten Militärausgaben im kommenden Jahr könnten demnach etwa 30 Prozent der gesamten Staatsausgaben erreichen. Das würde die Gesamtwirtschaft abschwächen.
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