Die Auswirkungen von Qualzüchtungen für Tiere sind vielfältig: Atemnot, Blindheit, Gelenkprobleme, Epilepsie oder Herzfehler sind nur einige der Symptome. Laut einer Umfrage von Vier Pfoten würde die Mehrheit der Österreicher dem Vorgehen gerne einen Riegel vorschieben. 83 Prozent sprachen sich demnach für ein Verbot von Tierrassen aus, die von Qualzucht-Merkmalen betroffen sind, wie die Organisation am Montag mitteilte.
Qualzüchtungen zeichnen sich meist dadurch aus, dass optische Merkmale bei den Vierbeinern - wie besonders flache Nasen oder kurze Beine - wichtiger sind als der gesundheitliche Zustand der Tiere. Bekannte Beispiele für besonders betroffene Rassen sie etwa Französische Bulldoggen, Möpse, Dackel, Chihuahuas, Perserkatzen, Schottische Faltohrkatzen oder Sphynx-Katzen.
Drei von vier Befragten kennen Qualzucht aus persönlicher Erfahrung
Das Wissen um die Problematik der Qualzüchtung, ist laut der Umfrage weit in der Gesellschaft verbreitet: 77 Prozent gaben an, damit vertraut zu sein, ob aus persönlicher Erfahrung mit einem derartigen Tier oder aus Berichten in Medien oder Kampagnen von Tierschutzorganisationen.
Einmal mehr forderte Vier Pfoten nun, die schon länger von der Regierung angekündigte Novelle des Tierschutzgesetzes und der 2. Tierhaltungsverordnung. Darin soll das Problem der Qualzucht auch Inhalt sein. Die Tierschutzorganisation plädiert für ein Ende der noch immer gültigen Ausnahmeregelung, wonach profitorientierte Züchter und Welpenhändler „sehr einfach ein Schlupfloch finden, um das eigentlich geltende gesetzliche Verbot für Qualzucht zu umgehen“.
Vier Pfoten fordert Gesetzesnovelle für Tierwohl
„Es ist unerträglich, dass Tiere unter gängigen Schönheitsidealen ihr Leben lang leiden müssen. Mittlerweile sind ein großer Teil aller Hunde- und Katzenrassen betroffen. Die Regierung muss endlich ihr Versprechen einlösen und eine Novelle präsentieren, die den Qualen der Tiere ein Ende bereitet“, sagte Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.
Zuchtverbände würden immer wieder damit argumentieren, dass es bei Verschärfungen der Auflagen dazu komme, dass interessierte Käufer ins Ausland gehen würden. Laut Umfrage sei dem aber nicht so: Nur jeder siebente Befragte gab an, das gewünschte Rassetier im Ausland zu erwerben, sollte es in Österreich nicht verfügbar sein. Vielmehr würden sich 86 Prozent der Österreicher für eine andere Rasse oder ein Tier aus dem Tierheim entscheiden, wenn die gewünschte Rasse von gesundheitlichen Problemen betroffen ist.
Für die von Vier Pfoten in Auftrag gegebene Online-Umfrage des Market-Instituts wurden 2000 Personen Anfang September befragt.
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