Angehende Ärztinnen und Ärzte verdienen für ihr Klinisch-praktisches Jahr - 48 Wochen Praxis, vorwiegend im Krankenhaus - in Oberösterreich ab sofort 900 Euro statt 650 Euro. Damit gleicht das Land den Verdienst an vier andere Bundesländer an. Gefordert hatten die Reform die Studierendenvertreter der Linzer Uni.
Von 38 Prozent Gehaltsplus können andere nur träumen. Allerdings ist das Ausgangsniveau im Fall der Medizin-Studenten niedrig: Sie bekamen in Oberösterreich für ihr Klinisch-praktisches Jahr bisher 650 Euro Gehalt. Ab sofort sind es 900 Euro.
Damit gleicht Oberösterreich den Verdienst an die Bundesländer Niederösterreich, Steiermark, Burgenland und Kärnten an. In Rest-Österreich bekommen die angehenden Ärzte für ihr Praxis-Jahr weniger, in Tirol etwa sind es nur 600 Euro.
„Stärken OÖ als Ausbildungsstandort“
„Mit dieser Anhebung setzen wir einen weiteren Schritt zur Absicherung der Gesundheitsversorgung in Oberösterreich“, sagt LH-Stv. und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (ÖVP) bei der Präsentation der Reform. „Nicht nur stärken wir damit Oberösterreich als attraktiven Ausbildungsstandort, sondern schaffen auch verstärkte Anknüpfungspunkte der Studierenden zu unseren Krankenhäusern.“
Gefordert hatte die Anhebung des Verdienstes die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) der Johannes Kepler Universität Linz. Das Gehaltsplus sei gerade in Zeiten der Teuerung ein wichtiger Schritt und ein „Zeichen der Wertschätzung der angehenden Mediziner.“
So läuft das Praktikum ab
Das sogenannte Klinisch-praktische Jahr (KPJ) ist ein verpflichtender Bestandteil des Medizin-Studiums. Die angehenden Ärzte sollen ihr erworbenes Wissen dabei in der Praxis anwenden. An der Linzer Uni besteht das KPJ aus 16 Wochen in einer chirurgischen Abteilung, 16 Wochen in einer internen Abteilung und vier Wochen in einer allgemeinmedizinischen Einrichtung, in weiteren zwölf Praxis-Wochen können Wahlfächer belegt werden.
In welchem Bundesland die Studenten ihr KPJ bestreiten, können sie selbst wählen. In Oberösterreichs Krankenhäusern gibt es etwa 200 dieser Ausbildungsplätze. Der neue 900-Euro-Verdienst gilt für jenen Teil des Klinisch-praktischen Jahres, der in Spitälern absolviert wird.
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