Nach einer langen Pause sind im Maxim die roten Lichter wieder angegangen. Ein Goldschmied veredelte die Zimmer des mehr als 500 Jahre alten Bordells in Steyr (Oberösterreich). Der gebürtige Pole kümmert sich auch um das Wohl der fünf Liebesdienerinnen. Nur Mitarbeiter einer Bank heißt er nicht willkommen.
Österreichs ältestes Bordell hat wieder offen. Knapp neun Monate herrschte in der Steyrer Badgasse tote Hose, jetzt leuchtet das legendäre Leuchtschild mit dem Wort „Open“ am Eingang wieder sieben Tage die Woche fast rund um die Uhr. „Wir sind von 12 bis 20 Uhr ein Laufhaus, dann bis 5 Uhr ein Nightclub“, schwärmt Neo-Pächter Przemyslaw Domanski von seinem neuen Lokal.
Goldschmied hat sein Bordell-Juwel gefunden
Eigentlich hat er in seiner Heimat Polen den Beruf des Goldschmieds und Juweliers erlernt und auch lange ausgeübt. Vor zwei Jahren zog es den 50-Jährigen, der fließend Deutsch spricht, über Deutschland und Italien nach Österreich. „Ziel war es, ein Hotel zu eröffnen, geworden ist es das Laufhaus in Ottensheim“, lächelt Domanski.
Als er in der „Krone“ von der Pächtersuche fürs Maxim erfuhr, war er sofort Feuer und Flamme: „Ich möchte eine Bordell-Kette betreiben. Für mich als begeisterten Historiker war das Maxim einfach ein Muss. Mit der fast 500 Jahre alten Tradition fasziniert es mich!“
Probleme mit Bank
Trotz der guten Zusammenarbeit mit dem Steyrer Magistrat lief die Eröffnung nicht glatt. „Leider machte mir eine Bank ganz große Probleme“, blickt der ehrgeizige Unternehmer auf ziemlich harte Zeiten zurück.
Wohl der Sexarbeiterinnen steht an oberster Stelle
Mitarbeiter besagter Bank heißt er auch nicht willkommen. Umso herzlicher geht er mit seinen fünf Maxim-Liebesdienerinnen um. „Sie haben alle eine komplizierte Geschichte. Deshalb schaue ich immer auf die menschliche Seite. Geld steht bei mir nicht an erster Stelle“, so Domanski. Auf vorerst unbestimmte Zeit kassiert er von den Damen auch keine Zimmermiete oder Provision.
Apropos Zimmer: Diese wurden zum Großteil völlig neu eingerichtet. Unangetastet blieb das Erdgeschoß: „Das ist ein historisches Juwel!“
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