Donnerstag kommt Verteidigungsministerin Klaudia Tanner nach Kärnten, um beim Spatenstich für die neue Großkaserne in Villach dabei zu sein. Die Kosten für das Projekt sollen sich verdreifacht haben. So sehen die aktuellen Planungen für den „Verteidigungs-Leuchtturm“, der mehr als 1000 Soldaten Platz bietet, aus.
Im Jahr 2016 präsentierte das Verteidigungsministerium erstmals offiziell die Pläne für eine Großkaserne in Villach. Sieben Jahre und fünf Minister später erfolgt nun – am kommenden Donnerstag – der Spatenstich für dieses Prestigeprojekt des Bundesheeres.
Baukosten verdreifacht?
Während die Baukosten im Vorjahr noch mit 120 Millionen Euro beziffert wurden, sorgt ein aktueller Medienbericht über eine Kostenexplosion nun für Wirbel. Demnach sollen insgesamt 370 Millionen Euro für den geplanten Großstützpunkt auf dem Areal der Hensel-Kaserne, wo mehr als 1000 Soldaten des Pionierbataillons 1 und des Führungsunterstützungsbataillons 1 Platz finden, investiert werden. Seitens des Militärs gibt es offiziell zwar noch keine Details zu den Mehrkosten, man bestätigt allerdings, dass es aufgrund von Inflation und Teuerung sehr wohl zu einem Preisanstieg kommen werde. Nach Beschluss des milliardenschweren Aufbauplans habe man sich zudem zu weiteren Bauvorhaben und teureren Investitionen in Villach entschlossen, heißt es seitens des Bundesheeres.
„Bei den ursprünglichen 120 Millionen handelt es sich um die reinen Bau- und Sanierungskosten. Inventar und Ausstattung wurden noch nicht berücksichtigt. Alle Projektdetails und Infos zu den Neuerungen wird es ohnehin am Donnerstag beim Besuch unserer Verteidigungsministerin Klaudia Tanner geben“, erklärt Kärntens Presseoffizier Christoph Hofmeister. So soll die 88.000 Quadratmeter große Anlage eine eigene Minensuchhalle, einen Faltstraßenübungsplatz sowie eine Brückenlegegrube beinhalten. 7000 Quadratmeter der Fläche betreffen denkmalgeschützte Objekte, die nachhaltig und aufwändig saniert werden müssen.
Von Computerarbeitsplätzen bis Kindergarten
In der zukünftigen Kaserne gibt es 260 Computerarbeitsplätze, für die extra speziell konzipierte Büroflächen errichtet werden. Schließlich sollen Truppen aus drei Kasernen (Hensel, Rohr, Lutschounig) am neuen Großstandort zusammengeführt werden. Auch ein Kindergarten wird im Zuge des Neubaus im Stadtteil Obere Fellach errichtet, der nicht nur Heeresangehörigen, sondern auch den Familien aus der Umgebung zur Verfügung stehen soll. „Dieser Kindergarten wird dazu beitragen, die Kaserne in das Ortsgefüge zu integrieren und mögliche Berührungsängste abzubauen“, so VP-Nationalratsabgeordneter Peter Weidinger.
Alle Neubauten auf der militärischen Liegenschaft erfüllen barrierefrei höchste ökologische Anforderungen. Hofmeister: „So erreicht die neue Kaserne durch alternative Energiesysteme mit großflächigen Photovoltaikanlagen und Wärmerückgewinnungssystemen Niedrigstenergiestandard. Der Wasserverbrauch reduziert sich deutlich, indem Regenwasser als Brauchwasser dient. Industrieabwärme und Biomasse heizen CO2-neutral.“ Damit soll die zukünftige Kaserne auch für einen 14-tägigen autarken Betrieb ausgestattet sein.
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