Mobbing, Ablenkung

Britische Regierung will Schülern Handys verbieten

Schülerinnen und Schüler in Großbritannien sollen künftig keine Handys mehr im Unterricht dabei haben dürfen (Symbolbild).

(Bild: thinkstockphotos.de)

Schülerinnen und Schüler in Großbritannien sollen künftig keine Handys mehr in den Unterricht mitnehmen dürfen. Die konservative Regierung kündigte am Montag an, mit dem Verbot Ablenkungen, Störungen und Mobbing verhindern zu wollen. Zuvor hatte bereits Frankreichs Regierung angekündigt, künftig die Handys von mobbenden Schülerinnen und Schülern einziehen zu lassen.

„Eines der größten Probleme, mit denen Kinder und Lehrer heute konfrontiert sind, ist die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Smartphones in unseren Schulen“, sagte Großbritanniens Bildungsministerin Gillian Keegan auf dem Jahrestreffen der Konservativen Partei in Manchester. Man wisse, dass Lehrkräfte mit den Folgen zu kämpfen hätten und Unterstützung bräuchten. Da eine Gesetzesänderung Zeit braucht, sollen zunächst nur neue Leitlinien herausgegeben werden.

Bisher entscheiden Direktorinnen und Direktoren über die Nutzung von Handys an ihren Schulen, an den meisten müssen die Telefone bereits vor Unterrichtsbeginn weggeschlossen werden. Die geplanten Änderungen sollen nur für staatliche Schulen gelten, nicht für private.

Kritik von Lehrergewerkschaft
Kritik äußerte die Lehrergewerkschaft NASUWT. Das geplante Verbot sei „nicht durchsetzbar“ und wirkungslos, sagte etwa Chef Patrick Roach. Wichtiger wäre Hilfe für Eltern und Lehrkräfte, da die negativen Folgen des dauerhaften Nutzens von Smartphones nicht auf das Klassenzimmer beschränkt seien. Die Schulleitervereinigung erinnerte an Probleme in der Praxis, beispielsweise Absprachen der Kinder mit ihren Eltern. 

Bereits vor zwei Jahren hatten die Tories ein Handyverbot angekündigt, bisher folgten aber keine Taten. Erst vor wenigen Tagen kündigte die französische Regierung an, Schülerinnen und Schülern, die andere schikanieren, künftig das Handy wegzunehmen. Darüber hinaus sollen sie zeitweise in Online-Netzwerken wie Facebook und Instagram gesperrt werden.