Soziale Krisenfolgen:

Für jeden Fünften sind Wohnkosten Herausforderung

Wirtschaft
03.10.2023 12:36

Für 22 Prozent der Bevölkerung sind die Wohnkosten eine große finanzielle Herausforderung - der Wert liegt um vier Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Das zeigt die von der Statistik Austria durchgeführte Erhebung „So geht‘s uns heute“ zu sozialen Krisenfolgen im zweiten Quartal 2023.

Hingegen gaben im Vergleich zum Vorjahr weniger Personen an, ihr Einkommen habe sich verringert. Meinten im zweiten Quartal 2022 noch 37 Prozent, ihr Einkommen habe sich in den letzten zwölf Monaten verringert, sind es nun 32 Prozent der insgesamt 3300 Befragten zwischen 18 und 74 Jahren an.

Inflation Hauptgrund für Einkommensverluste
Das sei ein Trend, der sich fortsetze, kommentierte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas. Als Hauptgrund für Einkommensverluste wird nach wie vor die Inflation ausgemacht. Gleichzeitig berichteten 23 Prozent von einem Anstieg ihres Haushaltseinkommens in den letzten zwölf Monaten.

Sozialminister Rauch sieht Entspannung
„Auch wenn die hohe Inflation für viele Menschen eine Herausforderung bleibt: Insgesamt entspannt sich die soziale Lage“, meint Sozialminister Johannes Rauch (Grüne). Er sieht die Ergebnisse der vom Sozialministerium und Eurostat finanzierten Befragung als „Bestätigung, dass die Maßnahmen der Regierung wirken“. Auch im nächsten Jahr sei eine treffsichere Unterstützung sichergestellt, verwies der Minister etwa auf die Valorisierung der Familien- und Sozialleistungen und die monatlich zusätzlichen 60 Euro pro Kind für armutsgefährdete Familien.

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Auch wenn die hohe Inflation für viele Menschen eine Herausforderung bleibt: Insgesamt entspannt sich die soziale Lage.

Johannes Rauch (Bild: APA/Georg Hochmuth)

Sozialminister Johannes Rauch (Grüne)

Es falle nach wie vor 17 Prozent der Personen schwer, mit ihren Einkommen auszukommen, betonte Thomas. Der Anteil blieb im Vergleich zu Vorquartal und -jahr jedoch fast unverändert. Diese Schwierigkeiten spürten vor allem Personen mit niedrigem Haushaltseinkommen (zu 44 Prozent) sowie Personen aus von Arbeitslosigkeit betroffenen Haushalten (zu 42 Prozent).

Situation von Alleinerziehenden verschlechtert
Verschlechtert hat sich die Situation von Alleinerziehenden: Im ersten Quartal 2023 hatten noch 30 Prozent der Personen in Ein-Eltern-Haushalten Schwierigkeiten, mit ihrem Einkommen auszukommen, im zweiten Quartal 37 Prozent.

Armutsgefährdungsschwelle
Unerwartete Ausgaben in Höhe der Armutsgefährdungsschwelle von 1370 Euro zu bewältigen, stellte für 28 Prozent der Befragten ein Problem dar, der Wert blieb im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Ihre Ausgaben für größere Anschaffungen verringern wollen 46 Prozent. 41 Prozent wollen gleich viel für größere Anschaffungen ausgeben, 14 Prozent wollen mehr ausgeben.

In Bezug auf die österreichische Wirtschaftslage zeigten sich die Befragten zwar nach wie vor pessimistisch - 60 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung. Das stellt allerdings eine Verbesserung dar, lag der Wert im Vorjahr doch noch bei 80 Prozent. 10 Prozent gaben sich hingegen optimistisch.

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