Im Gegensatz zu einem Schneebrett, bei dem nur die obere Schicht der Schneedecke abrutscht, löst sich bei der Gleitschneelawine die gesamte Schneedecke vom zumeist glatten Untergrund - etwa Gras -, es handelt sich also um eine deutlich größere Schneemenge.
Das geschieht vor allem dann, wenn der Boden noch nicht gefroren ist und der erste Schneefall des Winters ergiebig ausfällt. "Derart starkes Schneegleiten wie diesen Winter kommt nur etwa alle 30 Jahre vor", berichtete die Schweizer Lawinenexpertin Christine Pielmeier.
"Sonst nicht so häufig wie heuer"
In Österreich gibt es darüber zwar keine Statistik, aber "sehr außergewöhnlich" ist der Winter in diese Hinsicht laut Michael Butschek, dem stellvertretenden Leiter der Lawinenwarnzentrale Salzburg, auch hierzulande: "Gleitschneelawinen sind sonst weit nicht so häufig wie heuer." Seinen Angaben zufolge betrifft das in diesem Winter den gesamten Alpenraum.
Das Gefahrenpotenzial von Gleitschneelawinen ist differenziert zu sehen: Einerseits handelt es sich eben um sehr große Schneemengen, andererseits kündigt sich eine solche Lawine in Form von sogenannten Schneemäulern an, so Butschek. Das sind sichel- bzw. maulförmige Risse in der Schneedecke, die sich im Weiß dunkel abheben. "Für aufmerksame Tourengeher sind Gleitschneelawinen nicht so kritisch, wenn sie diese Bereiche meiden."
"Man muss warten, bis solche Lawinen von alleine abgehen"
Allerdings können diese Gefahrenbereiche nicht künstlich entschärft werden, weil sich solche Lawinen im Gegensatz zu Schneebrettern nicht absprengen lassen. "Für die Lawinenkommissionen ist das sehr unangenehm, weil sie warten müssen, bis die Lawine von alleine abgeht."
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