Skiflug-WM

ÖSV-Adler holen in Vikersund Gold im Teambewerb

Sport
26.02.2012 15:55
Zum Abschluss der Skiflug-WM in Vikersund ist das ÖSV-Quartett Martin Koch, Andreas Kofler, Thomas Morgenstern und Gregor Schlierenzauer am Sonntag zur dritten Team-Goldmedaille im Skifliegen für den ÖSV in Serie geflogen. Die Österreicher siegten mit 1.648,4 Punkten deutlich vor den Teams aus Deutschland (1.625,2 Zähler) und Slowenien (1.580,4).

Auch 2008 in Oberstdorf und 2010 in Planica war Gold an Rot-Weiß-Rot gegangen. Das ÖSV-Quartett prolongierte mit diesem Erfolg seine seit den Olympischen Spielen 2006 anhaltende Gold-Serie in Teambewerben bei Großereignissen.

Für das Veranstalterland Norwegen blieb nur der undankbare vierte Rang. Rune Velta, am Vortag Vize-Weltmeister, kam mit 243 Metern bis auf 3,5 Meter zwar an den Weltrekord seines zurückgetretenen Landsmannes Johan Remen Evensen heran (der Japaner Daiki Ito landete bei 240,0 Metern), sein Team ging aber dennoch leer aus. Weil Ex-Weltrekordler Björn Einar Romören im Finale patzte (172,5 Meter), fehlten den vom Tiroler Alexander Stöckl betreuten Gastgebern letztlich 38,2 Punkte auf Bronze.

Fast Start-Ziel-Sieg für die "Adler"
Es war beinahe ein Start-Ziel-Sieg der ÖSV-"Adler". Einzig nach dem zweiten Sprung lag Deutschland knapp (0,7 Punkte) voran. Mit sieben Flügen über die 200-Meter-Marke wurde die Basis gelegt, Schwächen gab es kaum. Koch (217,5 und 218 Meter), am Vortag Pechvogel des Tages (Bericht in der Infobox), machte den Erfolg als Schlussmann perfekt. "Ich habe den letzten Flug richtig genießen können. Ich habe schon probiert, Vollgas zu geben, aber es ist nicht ganz so gelaufen", sagte der Kärntner.

Kofler (212,5/210,5 Meter) hatte im Probedurchgang mit 233 Metern persönliche Bestweite fixiert ("Der war frei von der Leber weg"), im Bewerb gab sich der Sechste des Einzelbewerbs keine Blöße. "Das war ein super Wochenende für mich", erklärte Kofler, der noch um den Gesamt-Weltcup kämpft. "Der wird beim Finale im Skifliegen in Planica entschieden, dafür habe ich hier Selbstvertrauen und Sicherheit getankt."

Coach Diess ärgerte sich über Jury
Schlierenzauer flog im ersten Durchgang nach einer Umstellung beim Material auf 217,0 Meter, doch im zweiten war er Leidtragender einer Jury-Entscheidung. Nachdem vor ihm der Norweger Rune Velta auf die Tagebestweite von 243 Metern gesegelt war, wurde auch zum Ärger von Diess um zwei Luken verkürzt. "Das ist eine Verzerrung des Wettkampfes, ich bin happy, dass sich Gregor runtergekämpft und den Vorsprung gehalten hat", sagte der Oberösterreicher zum 190,5-Meter-Flug des Ex-Weltmeisters.

Der Tiroler, für den die WM nicht nach Wunsch verlaufen war, zeigte sich nach dem Sieg im Teambewerb erleichtert: "Es ist eine Genugtuung für mich, weil es nicht perfekt gelaufen ist. Man schätzt, dass man in einem starken Team ist. Wenn einer ein bisserl schwächelt, ziehen ihn die anderen heraus."

Morgenstern mit zwei Top-Sprüngen
Nummer eins im ÖSV-Team war diesmal Morgenstern, der seine besten Sprünge des Wochenendes zeigte. "Kein Wind, da sitzt man mit einem breiten Grinsen auf dem Balken." Als erster Springer war der Kärntner mit 224,5 und 225,5 Metern jeweils Bester seiner Gruppe. "Es ist einfach schön. Mit der Mannschaft etwas zu erreichen, ist etwas Besonderes, das schweißt zusammen. Der Sieg war nicht nur zum Abholen", erklärte der 25-Jährige, der als einziger Aktiver bei allen neun Team-Triumphen dabei war und nun schon bei 13 Goldmedaillen hält.

Das Ergebnis:
1. Österreich 1.648,4 Punkte
Thomas Morgenstern (224,5 m/, 225,5 m), Andreas Kofler (212,5/210,5), Gregor Schlierenzauer (217,0/190,5), Martin Koch (217,5/218,0)
2. Deutschland 1.625,2
Andreas Wank (211,0/214,0), Richard Freitag (223,5/230,0), Maximilian Mechler (199,5/208,0), Severin Freund (212,0/213,5)
3. Slowenien 1.580,4
Jernej Damjan (202,0/211,0), Jurij Tepes (202,0/217,5), Jure Sinkovec (199,5/208,0), Robert Kranjec (235,5/205,0)
4. Norwegen 1.542,2
Björn Einar Romören (196,0/172,5), Anders Fannemel (206,5/199,0), Rune Velta (229,0/243,0), Anders Bardal (194,5/211,0)
5. Japan 1.472,9
Yuta Watasa (212,0/197,0), Shohei Tochimoto (173,0/181,0), Taku Takeuchi (200,5/182,5), Daiki Ito (240,0/215,5)
6. Tschechien 1.452,1
7. Polen 1.444,5
8. Finnland 1.421,7
Nicht im Finale:
9. Russland 459,0
10. Kasachstan 342,9

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(Bild: KMM)



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