Viel Geld geerbt?

Andrew einigt sich mit Charles, aber es wird teuer

Prinz Andrew konnte sich doch noch mit König Charles einigen.

(Bild: APA/AFP/POOL/PETER NICHOLLS)

Der wegen seiner Verbindungen zu dem US-Sexualverbrecher Jeffrey Epstein in Ungnade gefallene britische Prinz Andrew hat Berichten zufolge mit seinem älteren Bruder König Charles einen Deal ausgehandelt, damit dieser ihn nicht aus seinem Zuhause wirft.

Anfang des Jahres setzte König Charles den Sparstift an und entzog seinem Sohn Prinz Harry und dessen Familie das Privileg, günstig in dem Windsor-Anwesen Frogmore Cottage zu wohnen. Als nicht arbeitende und zudem ausgewanderte Royals hatten sie kein Recht mehr darauf. Bei Besuchen müssen sie jetzt vorab beim Palast um ein Zimmer ansuchen oder im Hotel nächtigen.

Mit Händen und Füßen gewehrt
Ins Hotel hätte Prinz Andrew, der jüngere Bruder des britischen Monarchen, nach der Kündigung seiner Wohnstatt Royal Lodge nicht müssen, diesen wollte Charles lediglich aus dem feudalen Anwesen nahe Windsor Castle in das wesentlich kleinere, frei gewordene Domizil von Prinz Harry umsiedeln.

Ein Ansinnen, gegen das Prinz Andrew, der den Berichten zufolge in der Royal Lodge alt werden wollte, sich seither mit Händen und Füßen gewehrt haben soll. Schon im Sommer gewährte der König einen Aufschub der Kündigung, nachdem bekannt geworden war, dass Sarah Ferguson sich von einer schweren Brustkrebsoperation erholen musste. Ferguson wohnt seit Jahren bei ihrem Ex-Mann, der das Haus nach dem Tod von Queen Mum renovieren ließ und 2004 dort einzog.

König Charles, Königin Camilla, Prinzessin Anne und Prinz Andrew

(Bild: AFP/Yui Mok)

„Aufschub der Vollstreckung“
Während eines Familientreffens auf Schloss Balmoral soll es Ende August endlich zu einer richtigen Aussprache zwischen Charles und Andrew gekommen sein, bei der Bedingungen festgelegt wurden, unter welchen der zweitgeborene Sohn der verstorbenen Queen Elizabeth II. weiterhin in dem historischen Gebäude bleiben könne. Vorerst, wohlgemerkt. Es handelt sich dem Bericht zufolge um einen „Aufschub der Vollstreckung“. Und für Andrew, dessen finanzielle Situation nicht ganz klar ist, wird es teuer. 

Millionenteure Renovierung
Der König soll zugestimmt haben, dass Andrew und „Fergie“ bleiben dürfen, wenn der Duke von York auf eigene Kosten an dem 30-Zimmer-Haus, das unter Denkmalschutz steht, dringend notwendige Renovierungsarbeiten durchführen lässt.

Laut „Mirror“ werde Prinz Andrew dafür mindestens zwei Millionen Pfund (rund 2,3 Millionen Euro) benötigen. Im Sommer habe er quasi als eine Art „Vorauszahlung“ das Dach das des Gebäudes um 200.000 Pfund (rund 230.000 Euro) wieder instand setzen lassen. 

„Andrews Haltung hat sich ausgezahlt. Er hat sich allen Versuchen des Königs widersetzt, sein Haus zu verlassen, und sich auf die Fersen gestellt, und der König hat nachgegeben und einen Aufschub der Vollstreckung gewährt. Er ist damit einverstanden, dass das Anwesen renoviert werden muss, wofür er kürzlich bereits mehr als 200.000 Pfund bezahlt hat, um das Dach in Ordnung zu bringen, und er hat gesagt, dass er die weiteren notwendigen Renovierungen vornehmen wird“, erzählte eine Insiderin der Zeitung. Es heißt, Charles wolle damit auch bezwecken, dass endlich etwas Ruhe einkehrt.

„Es scheint, als wolle der König vorerst nur nach vorne schauen, was für alle Beteiligten eine gute Idee sein könnte“, so die Quelle.

Sarah Ferguson und ihr Ex-Mann Prinz Andrew

(Bild: Mark Stewart / Camera Press / picturedesk.com)

Stattliches Erbe von der Queen?
Woher das Geld kommt, ist unklar. Die jährliche Apanage in Höhe von 250.000 Pfund (rund 290.000 Euro), die Andrew von seiner Mutter bekommen hat, wurde ihm von Charles längst gestrichen. Jetzt wird spekuliert, dass Queen Elizabeth II. ihren Sohn aber auch nach ihrem Tod gut versorgt und ihm eine stattliche Summe vererbt haben könnte.

Möglicherweise greift ihm auch seine Ex-Frau, die mit ihm ihr Familien-Zuhause und das ihrer Töchter Eugenie und Betatrice verlieren würde, unter die Arme. Die 63-Jährige hat sich mittlerweile als Buchautorin von historischen Liebesromanen etabliert und ihren Töchtern erst kürzlich ein Fünf-Millionen-Pfund-Haus in Mayfair gekauft. Laut „Mirror“ habe die Herzogin von York einen Vertrag über 22 Romane abgeschlossen.

Queen Elizabeth soll für Prinz Andrew gesorgt haben.

(Bild: APA/Photo by RICHARD POHLE/AFP)

Ungewöhnliche Wohnsituation
Prinz Andrew und Sarah Ferguson waren von 1986 bis 1996 verheiratet, blieben aber immer Freunde und Eltern, wie die Herzogin immer betonte. 2008 zog sie zu ihrem Ex-Mann in die Royal Lodge, um sich gemeinsam um die Kinder zu kümmern.

Gegenüber „USA Today“ umschrieb sie ihre ungewöhnliche Wohnsituation einmal so: „Andrew und ich, wir sind das glücklichste geschiedene Paar der Welt - wirklich außergewöhnlich, nicht wahr? Wir leben im selben Haus, aber es ist ein großes Haus, also ist das in Ordnung. Aber ich finde es wirklich gut, dass wir an Kompromisse, Kommunikation und Mitgefühl glauben. Und an Familie.“