Gewaltschutzzentrum

„Wir sind für viele Frauen der letzte Anker“

Oberösterreich
03.10.2023 17:30

Angst, Panikattacken, Schlafstörungen. Gewalt an Frauen zieht für die Betroffenen einen Rattenschwanz nach sich. Und endet viel zu oft in Mord. Das Gewaltschutzzentrum Oberösterreich blickt auf 25 Jahre wichtige Arbeit zurück. Alleine 2022 wurden rund 2500 Betretungsverbote ausgesprochen.

„Es gibt 1000 Gründe zu streiten, aber keinen zuzuschlagen“. Und dennoch passiert es leider viel zu oft. 2022 gab es in Oberösterreich neun Mordversuche, zwei davon endeten tödlich. Und auch heuer gab es schon einen Femizid“, erzählt Eva Schuh, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich anlässlich des 25-jährigen Bestehens. Klingt viel. Ist es auch. Um genau zu sein, sind es zu viele. „Aber so tragisch der Hintergrund dieses Geschehens ist, es ist eine große Erfolgsgeschichte. Wir sind für viele Frauen der letzten Anker. Und wir haben viel bewirkt", weiß Sonja Ablinger, wie wichtig die Arbeit dieser Opferschutzeinrichtung ist.

Geschäftsführerin Eva Schuh (li) und Sonja Ablinger, Vorsitzende des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich. (Bild: Vera Lischka)
Geschäftsführerin Eva Schuh (li) und Sonja Ablinger, Vorsitzende des Gewaltschutzzentrums Oberösterreich.

Meilensteine für die Opfer
Die Vorsitzende des Gewaltschutzzentrums belegt dies mit beeindruckenden Zahlen. Alleine im letzten Jahr fanden in Oberösterreich über 20.000 Beratungsgespräche statt, knapp 2500 Betretungsverbote wurden von der Polizei ausgesprochen. „Die gefährlichste Phase ist, wenn die Frau gehen will“, so Ablinger. Kostenlose Unterstützung bei der Anzeigenerstattung während des Straf- und Zivilverfahrens, die Prozessbegleitung, Beratung zum Thema Scheidung, Obsorge, Wohnen, Gewaltprävention im Rahmen von Schulungen - in den letzten Jahren sind Meilensteine gesetzt worden. Und dennoch ist die Zahl der Opfer noch immer viel zu hoch. „Aber die Geschichte zeigt, was ein Gesetz bewerkstelligen kann. Nämlich die Gesellschaft zu beeinflussen. Das Bewusstsein schaffen, dass sich jede Person Hilfe suchen kann“, so Schuh.

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