Transit wieder möglich
Getreide-Streit: Polen und Ukraine einigen sich
Nach wochenlangem Streit und dem Austausch von Unfreundlichkeiten zwischen der Ukraine und Polen sind die beiden Staaten wieder zu konstruktiven Gesprächen zurückgekehrt und haben ein gemeinsames Abkommen über den Transit von ukrainischem Getreide abgeschlossen.
Gemeinsam mit Litauen vereinbarten die zwei Staaten, dass Exporte nach Afrika und in den Nahen Osten beschleunigt werden sollen. Zu diesem Zwecke sollen ab Mittwoch Exporte, die über litauische Häfen verschifft werden, nicht mehr an der polnisch-ukrainischen Grenze kontrolliert werden, sagte Polens Landwirtschaftsminister Robert Telus.
Demnach wird Litauen die „volle Verantwortung“ für die Inspektion der Güter übernehmen. Polen werde weiterhin Transitkorridore errichten, „weil es gut für die polnischen Landwirte ist, für die Ukraine, für die Europäische Union und für die ganze Welt“.
Diplomatische Verstimmungen
Wegen des Ukraine-Kriegs ist die klassische Exportroute für ukrainisches Getreide über das Schwarze Meer blockiert. Für den Transport über den Landweg verhängte die EU Handelsbeschränkungen gegen die Ukraine, um Landwirte in den Transitländern - darunter Polen, Ungarn, Bulgarien und Rumänien - zu schützen. Getreide aus der Ukraine durfte durch die Länder transportiert, jedoch nicht dort verkauft werden. Als die Einschränkungen ausliefen, verlängerten Polen, Ungarn und die Slowakei das Verbot und sorgten somit für diplomatische Verstimmungen mit Kiew.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj löste Empörung in Warschau aus, als vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York erklärte, seine Regierung bemühe sich um die Erhaltung der Landwege für Ausfuhren, doch das „politische Theater“ darum helfe nur Moskau. Daraufhin erklärte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki: „Ich möchte Präsident Selenskyj sagen, dass er die Polen nie wieder beleidigen soll, wie er es kürzlich in seiner Rede vor den Vereinten Nationen getan hat.“
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